Liederkranz und CANTO allegro
Ein Chorausflug
Erinnerungen an eine Reise, verbunden mit Düften, die noch immer in der Nase der Teilnehmer gespeichert sein dürften.
Es war am 1. September-Wochenende 2023, als 45 Sängerinnen und Sänger und Freunde vom Liederkranz und CANTO allegro zu einem 3-tägigen Ausflug aufgebrochen sind.
Das erste Ziel war das im felsigen Rurtal gelegene Eifelstädtchen Monschau mit seiner historischen Altstadt, auch bekannt für seinen Monschauer Senf. Diesen konnte die Reisegruppe zu Mittag im liebevoll eingerichteten Restaurant Schnabuleum in Form von Kreationen von Senfknödeln genießen, eine kulinarische Reise der Aromen, was für manchen Schwaben ein ganz neues Geschmackserlebnis war. Gegenüber dem Restaurant steht die historische Senfmühle, hier wird noch heute in 100 Jahre alter Tradition Senf hergestellt. Die Stadtführer berichteten von reichen Tuchmachern im Mittelalter, die in Monschau durch das besondere Wasser der Rur beste Bedingungen vorfanden, um die Wolle der Schafe zu waschen. Prachtvolle Bürgerhäuser, wie das Rote Haus, das 1760 von dem Tuchmacher Johann Heinrich Scheibler erbaut wurde, zeugten von der Blütezeit der Tuchindustrie im 18. Jahrhundert. Unterwegs wurde die Reisegruppe mit Spezialitäten, wie Monschauer Hütchen, Printen, Marzipanvariationen und Salami mit Feigensenf verwöhnt. Zu guter Letzt gab es in kleinen Tässchen angebotene heiße Senfsuppe, auf deren Genuss jedoch einige schon aufgrund ihres verströmenden Duftes dankbar lächelnd verzichteten.
Der Stadtrundgang endete an der Stadtkirche von Monschau. Hier sang der Chor Lieder zum Lob des Herrn und der von Herzen kommenden Bitte „Verleih uns Frieden gnädiglich“…
Am 2. Tag galt es die Kaiserstadt Aachen zu entdecken, bekannt auch durch das jährlich stattfindende größte Reitturnier der Welt und als Studentenstadt, die RWTH University ist eine der deutschen Eliteuniversitäten.
Die Reisegruppe traf sich zur Stadtführung am Wahrzeichen der Kur- und Badestadt, dem 1827 im klassizistischen Stil erbauten Aachener Elisenbrunnen. Hier in der offenen Wandelhalle sprudelt aus zwei Trinkbrunnen das 52 Grad Celsius warme, nach Schwefel „duftende“ Heilwasser, das gerne probiert werden konnte. Nicht nur Kaiser Karl der Große, sondern schon die Römer schätzten die Quellen, die Heilung für vielerlei Leiden versprachen. Archäologische Ausgrabungen am Elisengarten lassen vermuten, dass bereits die ersten Siedler der Jungsteinzeit die Thermalquellen zu nutzen wussten. Der Rundgang führte vorbei an Aachens beliebtestem „Spielzeug“, dem Puppenbrunnen. Die liebevoll gestalteten Puppen aus Bronze haben bewegliche Gelenke und zeigen typische Aachener Figuren und Gesichter wie Domherr, Marktfrau, Professor, Reiter, Harlekin und Modepuppe. Durch das verdrehen der Gelenke ist es möglich, dass der Domherr der Modepuppe die Hand auf den Oberschenkel legt.
Nach einem Blick ins historische Rathaus und den Krönungssaal, in dem seit 1950 jährlich an Christi Himmelfahrt der Karlspreis zu Aachen an internationale Persönlichkeiten, die sich um Europa verdient gemacht haben, verliehen wird, erreichte die Gruppe den Dom. Er ist Deutschlands erstes UNESCO-Weltkulturerbe. Hier wurden bis 1531 30 Könige gekrönt. Der aus Marmorplatten bestehende Königsthron von Kaiser Karl dem Großen steht auf einer Empore des oberen Umgangs. Beeindruckend ist der aus vergoldetem Kupfer bestehende Barbarossaleuchter mit 48 Kerzen der in der zentralen Kuppel des Domes hängt. In der Chorhalle des Doms befindet sich der Karlsschrein in dem die Gebeine Karls des Großen liegen. Nach der Führung besuchten einige aus der Gruppe die Domschatzkammer, die eine der bedeutendsten kirchlichen Schatzkammern nördlich der Alpen beherbergt, andere nutzten die Möglichkeit, 184 Stufen auf den Turm des Doms zu steigen um die Aussicht zu genießen, andere schlenderten über den Kunsthandwerkermarkt und einige saßen im Straßencafé oder kauften Printen für die Lieben zuhause.
Abends traf sich die Reisegruppe in „Karls Wirtshaus“ zu leckerem Essen und fröhlichem Singen.
Am 3. Tag stand der Besuch der im südlichsten Zipfel der Niederlande gelegenen 2000 Jahre alten Stadt Maastricht auf dem Programm. Die Gruppe streifte mit den Stadtführern durch kopfsteingepflasterte enge Gassen, hörten Jahreszahlen, wie 1992 die Gründung der Europäische Union, und spannende Geschichten über historische Gebäude, die Stadttore, die Stadtmauer, die alte Wassermühle, welche bis heute zur Herstellung von Dinkelmehl genutzt wird, das viel fotografierte Rathaus, die Liebfrauenbasilika und die St. Johannes Kirche mit ihrem roten Kirchturm. Besonders beeindruckend war die älteste gotische Dominikanerkirche mit ihren hohen Rundbögen, die seit 2006 kein Gotteshaus mehr ist sondern eine der schönsten Buchhandlungen Europas. Sonntags öffnen in Maastricht die kleinen Geschäfte und Boutiquen, die viele Besucher aus der Umgebung zum Shoppen anlocken. Die Führung endete am großen Vrijthof. Auf diesem Platz werden alljährlich die Sommerkonzerte mit dem Violinisten André Rieu, einem der bekanntesten Söhne der Stadt, und seinem Johann Strauss Orchestra aufgeführt.
Nach dem Genuss von belgischen Fritten begann die Heimreise, mit vielen unvergesslichen Erinnerungen an einen wunderschönen Chorausflug im Gepäck.
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