Weinbau damals und heute
Sommerführung der Weinsberger Gästeführer "Berta und Bianca"

Berta versteht die Welt nicht mehr | Foto: Ursula Hamann
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Wie erklärt man Teilnehmern einer Führung mit dem Thema "Weinbau damals und heute" anschaulich, informativ und unterhaltend den Zeitsprung im Weinbau von den fünfziger Jahren bis heute? Man nehme "Berta", die vor vielen Jahrzehnten aus Weinsberg nach Amerika ausgewandert ist, und "Bianca" aus einer jüngeren Generation, und lässt sie agieren.
Während Bianca der Gruppe schon mal einiges über den Weinbau erklärt, stürmt unvorhergesehen Berta mit Kittelschürze, Gummistiefeln und einer Hacke aus den Weinbergzeilen und ist sehr aufgebracht, weil so viel Unkraut im Weinberg wächst. Sowas hätte es früher beim Vater nicht gegeben, sinniert sie alten Zeiten nach. Bianca erklärt, dass man heute Wert auf ökologisches Gleichgewicht legt und diese Wildkräuter gewollt im Weinberg wachsen. Zur Beruhigung bekommt sie ein Glas Sekt und stößt mit den Gästen an.
Dabei erfährt sie, dass es im Frühjahr durch Nachtfrost zu Schäden gekommen ist. Werden die Weinberge bei den Eisheiligen nicht mehr geheizt fragt sie verständnislos, worauf ihr Gegenüber erklärt, dass diese Methode aus Umweltschutzgründen nicht mehr praktiziert werde. Vielmehr versuche man durch Luftverwirbelung mit Hubschraubern, oder wo es möglich ist mit Wasserberieselung, die Schäden einzugrenzen. Das macht auch für Berta einen Sinn, denn sie weiß zu berichten, dass man am nächsten Morgen nur schwarzen Dunst am Himmel gesehen hat, den die Verbrennung der Briketts und Ölöfen hervorgerufen habe.
Berta erfährt, dass die neuen Anlagemethoden, so auch an der Weibertreu, nötig seien um die Weinberge weitestgehend mit Maschinen bearbeiten zu können. Wirtschaftlichkeit stehe in diesen Zeiten ganz oben an erklärt Bianca. Berta stammt noch aus einer Zeit als die Weinsberger nicht nur Weingärtner waren, sondern auch Landwirtschaft betrieben, und manche davon noch einen Stall mit einigen Milchkühen hatten. Damals hat man nicht so viel über Wirtschaftlichkeit nachgedacht, sondern jeden Tag fleißig "gschafft."
Einige brachliegende Weinberge, vorwiegend an sehr steilen Lagen, versetzen sie ins Grübeln. Da werde wahrscheinlich nicht mehr jeder Weinberg angelegt werden meint Bianca, was wiederum auch mit der mangelnden Wirtschaftlichkeit zusammenhängt. Bei so viel neuen Erkenntnissen ist nun wieder eine Kostprobe des edlen Weines angesagt, bevor es weiter um den Burgkranz mit seiner schönen Rosenbepflanzung geht. Rosen und Wein sind eine gute Symbiose weiß Berta und berichtet, dass in früheren Zeiten durch die Rosen dem Weingärtner ein beginnender Mehltau angezeigt wurde, und er dadurch wusste, dass er dieser Pilzkrankheit mit Kupfer zu Leibe rücken muss.
Mehr und mehr verstand die heimgekehrte "Amerikanerin" den Wandel der Zeit und meinte, dass durchaus gute Ansätze in eine neue Zukunft führen können.
Anneliese Steger alias Berta und Roswitha Schwab alias Bianca haben durch diese theatralische Führung die Gäste in ihren Bann gezogen und unterhaltend informiert.
Zum Abschuss gab es am Rastplatz am Fuße der Weibertreu noch einen guten Tropfen, verbunden mit Zitaten und Gedichten unter anderem auch von dem Weinsberger Dichter und Arzt Justinus Kerner.

Autor:

Ursula Hamann aus Weinsberg

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