16 Glücksnäschen finden ein Zuhause

Der Transporter ist da
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Am 27. Mai dieses Jahres war es soweit. Meine Tochter Sabine und ich machten uns auf den Weg nach Oberrot, bei Wüstenrot, um unser Glücksnäschen abzuholen!

So hat es begonnen: Über Jahre hinweg hat Sabine immer davon gesprochen, wie schön es doch wäre, einen Hund zu haben. Spätestens wenn ich in Rente bin, waren ihre Worte. Dann wurde dieser Wunsch so groß, dass sie nicht mehr warten wollte. Der Entschluss stand fest " nicht später sondern jetzt"!
Mehrere Tierheime wurden im Umkreis von 50 km besucht. Dabei gab es zwei
Kriterien: Der Hund musste sich mit Katzen vertragen und durfte nicht zu groß/schwer sein, so dass Sabine ihn tragen konnte. Leider waren die Besuche ohne Erfolg.
Da hat Sabine von den Glücksnäschen erfahren und Kontakt aufgenommen.

Glücksnäschen Stuttgart e.V. betreibt Tierschutz im Inland, sowie in Rumänien.
10 ehrenamtliche Mitglieder haben sich der Rettung notleidender Hunde verschrieben. Sie vermitteln Hunde, die selbstverständlich kastriert werden, sie beraten und klären auf.
In Zusammenarbeit mit den Tierschützern in Rumänien werden die gefundenen Tiere
vermittelt. Zuvor findet eine Vorkontrolle statt, bei der die häusliche Umgebung begutachtet wird. Nur wenn diese positiv ausfällt, wird ein Tier vermittelt.

Innerhalb weniger Tage hat Sabine Rückmeldung erhalten. Eine Hundedame,
ca 1 Jahr alt, befindet sich seit 4 Wochen in der Auffangstation in Rumänien. Sie erfüllt die Kriterien.
Als Sabine die Fotos sah, hat sie sich sofort in "Chokolate", das war der Name
den die Tierschützer ihr gegeben haben, verliebt. Nach der Vorkontrolle war es beschlossen, bald haben wir ein Familienmitglied mehr.
Es galt einen Namen für die "Süße" zu finden. Es sollte ein kurzer Name sein, der zu ihr passt. 

LENI!

Um 9.00 Uhr sind wir in Oberrot eingetroffen. Auf einer Wiese, nicht weit von unserem Ziel entfernt, parken schon etliche Fahrzeuge. Als wir die Kennzeichen sehen, stellen wir fest, dass einige der zukünftigen Hundebesitzer eine sehr weite Anreise hatten.
Wir laufen den kurzen Weg bis zu dem großen gesicherten Gartengrundstück und werden sofort von dem Team Glücksnäschen, sowie deren Hunde, freudig begrüßt.
Auf dem Gelände befanden sich bereits ca 25 Personen. Jeder fragte jeden, woher kommt ihr, was für einen Hund kriegt ihr und es war eine freundliche, herzliche Atmosphäre. Alle sind aufgeregt und in freudiger Erwartung.

Bei Kaffee und Brezeln gibt uns der Chef des Teams einige Ratschläge. Sobald der Transporter da ist, sollen sich alle im Hintergrund halten und warten bis der Name ihres Hundes aufgerufen wird.
Mit dem Scanner wird geprüft, um welches Tier es sich handelt.
Der Name und die Größe, wegen passendem Geschirr, wird gerufen und der Besitzer kommt nach vorne und wählt die Farbe von dem Geschirr  aus. Mindestens 3 Helfer sind da um das Tier zu halten, es beruhigen und zu sichern. Erst dann wird das Tier an den Besitzer übergeben. Auch über Erziehung und Fütterung wurde ausführlich gesprochen.
Wer Hilfe braucht, egal in welcher Form, darf sich melden, auch noch nach diesem Tag.

Endlich kommt der Transporter, die Türen wurden geöffnet und jetzt hören wir
sie auch. Der erste Hund wurde aus der Box geholt und alle haben gestrahlt. Es war so ein schöner Moment, wenn man bedenkt, was die Hunde für eine Strapaze hinter sich hatten. Sie mussten jetzt erst mal ankommen und fühlen, was für ein gutes Leben sie ab sofort haben werden. Die Anspannung war groß und jeder wartete, dass der Name seines Hundes gerufen wurde. Wir mussten ziemlich lange warten. Ein Hundi wollte nicht raus aus der Box. Eine Helferin kroch in die Box und es war unsere Leni, die nicht in die Freiheit wollte. Sabine hat schnell das passende Geschirr ausgesucht und die Helferin hat es Leni in der Box angelegt. Die kleine Dame hat sich sehr gesträubt auf dem Weg in ein besseres Leben. 
Sabine und ich haben uns gleich nach einem Platz am Rande umgeschaut und uns zu Leni gesetzt. Immer wieder kam mal ein Hund vorbei. Zu Anfang hat sie noch geschnuppert, aber dann war sie wie erstarrt. Leni hat sich gegen den Zaun gedrückt und uns nicht beachtet. Auch Leckerlis haben nicht geholfen. Die Teammitglieder haben sich mit uns unterhalten und uns ihre Erfahrungen mitgeteilt.
Der Chef des Teams meinte, habt Geduld, das wird bestimmt ein super Hund, ihr müsst ihm nur Zeit dafür lassen, einer zu werden! Wie recht er hatte!
Inzwischen sind fast alle neuen glücklichen Hundebesitzer abgereist. Nach langem geduldigen Warten, dass sich Leni doch noch bewegt, hat  Sabine sie ins Auto getragen und wir brachten sie in ihr Zuhause. Tagelang machte sie keinen Mucks und war sehr ängstlich. Inzwischen hat sich Leni so gut entwickelt, dass ich immer wieder staune, was aus der ängstlichen Maus geworden ist. Sie ist sauber, hört auf ihren Namen und kommt wenn wir sie rufen. Es ist eine Freude, sich mit ihr zu beschäftigen. Alles andere lernt Leni in der Hundeschule. Leni ist unglaublich süß und wir lieben sie alle!
Aber noch wichtiger - Leni liebt uns - das ist das Schönste!

Autor:

Gudrun Vogelmann aus Bad Friedrichshall

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