Bergrennen auf dem Wartberg - der Heilbronner Wartberg begeisterte Groß und Klein
Ein Frühlingstag im Februar – blauer Himmel – Sonnenschein – ein Tag den man unbedingt im Freien, in der Natur genießen möchte.
Heute habe ich mir ein Wahrzeichen von Heilbronn – den Wartberg – umrahmt von Weinbergen, ausgesucht. Den Wein Panorama Weg wollte ich heute gehen, er ist nicht so lang und bietet aber viel Unterhaltung durch Hinweistafeln – schönen beschrifteten Ruhebänken und natürlich einem herrlichen Ausblick über Heilbronn.
Der Wartberg hieß früher Nordberg. Im Mittelalter wurde ein großer, dicker, 30 Meter hoher Wachturm auf dem Nordberg errichtet. Man nannte den Turm Wartturm und so erhielt der Berg von nun an den Namen Wartberg. Vom Wartbergturm aus hielten die Turmwächter Ausschau nach Feinden oder nach ausgebrochenem Feuer – sie gaben dann Alarm. Der Turm hatte früher ein kegelförmiges Dach mit einem Kugelknopf oberdrauf. Wenn die Türmer morgens die Kugel hochzogen hieß dies für die Bauern und Winzer „Jetzt beginnt die Arbeit“ und abends wenn die Kugel wieder herab gelassen wurde hieß dies “Jetzt ist Feierabend“. Ab 1750 war der Wartbergturm ein beliebtes Ausflugsziel für die Heilbronner, unter dem dicken Turm wurde gespeist und getrunken und man genoss die Sonntage unter dem Turm. Ab 1792 wurde dann die Gaststätte gebaut – es wurde Speis und Trank angeboten, aber auch zweimal in der Woche wurde zum Tanz aufgespielt und der Wirt hatte, wie ich nachgelesen habe kleine Tierchen die Kunststücke aufführten.
Heute liegt ein Metallstab über dem Zinnenkranz des Wartbergturmes, eine Skulptur vom Künstler Jan van Munster „ Sonnenstrahl für Heilbronn“ heißt das Kunstwerk. Nachts leuchtet der Stab blau zur Stadt Heilbronn und rot strahlt der Stab nach Richtung Norden zur Autobahn.
Unterhalb der Wartberggaststätte hat das Heilbronner Wasserwerk einen Hochbehälter in den Berg eingebaut. Da er nicht komplett im Berg untergebracht werden konnte, baute man eine attraktive Fassadengestaltung vor den Hochbehälter. Die vorgebauten Arkaden schützen so auch vor der Sonneneinstrahlung. In den Arkaden ist ein Weinbaumuseum eine Weinbauausstellung eingerichtet – leider war heute hier eine Baustelle.
Erwähnenswert und für mich sehr spannend war die Nutzung des Wartberges für Automobilrennen. 1907 wurden Bergrennen mit den wenigen vorhandenen Automobilen zum Vergnügen der Heilbronner durchgeführt.
Später von 1948 bis 1952 wurden Seifenkistenrennen für mutige Mädchen und Jungen gefahren. Mit großer Begeisterung wurden diese Rennen von der Bevölkerung verfolgt.
Ende der 60er Jahre wurde die Rebflurbereinigung am Wartberg durchgeführt. Dies bedeutete eine Erleichterung für die Weinbauern, weil die Wege verbreitert und begradigt wurden.
Mein Spaziergang durch die Weinberge unterhalb des Wartbergturmes war einfach herrlich – die vielen Info-Tafeln waren sehr lehrreich, die schönen Weinberghäuschen entzückend und die mit netten Sprüchen beschrifteten Ruhebänkchen luden zu kleinen Pausen ein. Die Aussicht über Heilbronn war heute wirklich einzigartig – ich habe heute wieder viel Neues dazu gelernt und meine kleine Emilie war wieder rundum zufrieden.
Einen lieben Gruß noch an Frau Kirsch - ihr Lieblingsplatz hat mir sehr gut gefallen!
Autor:Heide Böllinger aus Bad Friedrichshall |
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