Die mächtigste Burg auf dem Scheuerberg

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Hoch über den Dächern von Neckarsulm, erhebt sich über das Sulm- und Neckartal eine 310,2 Meter hohe Erhebung – der Scheuerberg – der Hausberg der Neckarsulmer - ich würde eher sagen der Weinberg der Neckarsulmer. Er liegt auf der Sulmer Bergebene und an seinen Hängen wird seit Jahrhunderten Wein angebaut. Auf dem Scheuerberg soll einmal eine Burganlage und eine Kapelle gestanden haben. Im 13. Jahrhundert, zwischen 1218 bis 1250, sollen die Herren von Weinsberg die Burg Scheuerberg erbaut haben – die Kapelle wird erstmals 1264 erwähnt. Die Burg wechselte mehrmals die Besitzer und wurde während des Bauernkrieges 1525 zerstört und niedergebrannt. Die Kapelle blieb anscheinend erhalten, da man von Gottesdiensten bis 1529 berichtet. Nach dem Bauernkrieg wurde die Burg nicht wieder aufgebaut, sondern blieb als Ruine stehen. Die großen Steine der Burg wurden für den Bau anderer Gebäude, wie z. B. der Neckarsulmer Pfarrkirche, dem Amorbacher Hof und 1655 für den Bau des Neckarsulmer Kapuzinerklosters, verwendet. Der restliche Burgfried wurde abgerissen, das Gelände wurde geebnet und für die Nutzung als Weinberg angelegt. Restliche Steine der Ruine wurden für den Bau von Weinbergmauern verwendet.

Während der Flurbereinigung 1970 bis 1974 fand man viele Steine mit Steinmetzzeichen aus romanischer Zeit.
1974 im Zuge der Flurbereinigung wurde die östliche Grundmauer der Burg entdeckt und frei gelegt.
Angesichts der Größe der Mauer sprachen Historiker, dass die Scheuerberg Burg wohl die mächtigste und größte Burg im Umland von Heilbronn unter all den zahlreichen mittelalterlichen Burgen war.

Die Hänge des Scheuerbergs werden auch heute noch für den Weinbau genutzt. Seit 2019 gibt es einen schönen Weinlehrpfad, der von unten bis hoch an das Kreuz führt. Auf vielen Informationstafeln werden die Rebsorten, welche hier angebaut werden und die Geschichte des Weinbaus, erklärt. So erhält man auch als Laie einen Einblck in den Weinanbau.

Viele Menschen nutzen den Scheuerberg als Naherholungsgebiet, besonders an Sonn- und Feiertagen laufen viele Menschen bis zum Gipfelkreuz. Seit 1895 steht das Kreuz mit Jesus und an seiner Seite Maria und Johannes auf dem Scheuerberg.
Der recht anstrengende, steile Aufstieg wird allerdings jedes Mal mit einer herrlichen Aussicht über die Region belohnt.

Heute bin ich mit Emilie auch wieder zum Gipfelkreuz hoch gelaufen - das Wetter war angenehm, manchmal blinzelte die Sonne durch die dicken Wolken und der kräftige Wind blies meinem Pudelmädchen um die Ohren. Wie immer hat sich der Aufstieg gelohnt, ein herrlicher Ausblick und eine zufriedene Emilie, was will man mehr.

Autor:

Heide Böllinger aus Bad Friedrichshall

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