Besinnliche Adventszeit?

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Ja tatsächlich, endlich wieder zur Besinnung gekommen...…..

Gestern war ich gerade dabei, den weihnachtlichen Türkranz zu schmücken und dachte bereits darüber nach, was ich bis zum 1. Advent und in der Adventszeit noch alles erledigen sollte. Vieles wirbelte durch meinen Kopf - zu vieles. Das fühlte sich schon wieder nach Stress an. Wie jedes Jahr. Eigentlich sollte die Adventszeit doch eine Zeit der Besinnung sein - also, warum heute, kurz vor dem 1. Advent, nicht mal was anders machen als die Jahre zuvor? 

Ich nehme es wörtlich und mache mich auf den Weg zum Besinnungspfad. Schon während ich dorthin gehe, hören meine Gedanken auf, durcheinander zu wirbeln. Was gibt es nicht alles zu entdecken.

In den Gärten blühen noch ein paar Rosen. Ein Buchfink zirpt und lockt, fliegt von Ast zu Ast und begleitet mich ein Stück des Weges. Auf einer Wiese stehen kahle Bäume und bilden die Kulisse für die Strommasten im Hintergrund, die hoch in den Himmel ragen. Die Landschaft und der Laubwald muten eher noch herbstlich an - die restlichen Blätter gefärbt in allen Braun- und Gelbtönen.
Es ist ein Novembertag wie er im Buch steht, kühl, leicht neblig und feucht.

Ich gehe nur einen Teil des Besinnungspfades und beginne ihn an der historischen Soleförderanlage (Station 13 des Besinnungspfades) im Salinenpark.
Das historische Tretrad sieht schon beeindruckend aus. Gedanken zu Arbeit, wie schwer sie damals war und welch ein Glück es ist, dass sich das verändert hat, sind auf einer Tafel zu lesen. Auch wie wichtig Arbeit für jeden von uns ist. 

Ich gehe weiter zum Soleförderturm und während ich ihn betrachte, höre ich Ziegen hinter mir meckern und wie sie auf mich zu rennen. Sie sind im Gehege gegenüber und werden von zwei Kindern gefüttert. Trotzdem ist jeder vermeintlich weitere Fütterer willkommen. Sie kehren aber schnell zu den Kindern zurück, als ich ihnen nichts gebe. Nicht nur die Ziegen genießen jetzt wieder die Fütterung mit grünen Blättern - auch die Kinder sehen ganz glücklich aus. 

Ich reiße mich von dieser beschaulichen Szene los und tauche auf einem wunderschönen Pfad in den Wald ein. Der Pfad mutet wie eine Allee mit einem goldenen Blätterteppich an. Das Laub raschelt unter meinen Füßen. Viele der Bäume am Wegesrand sind mit Efeu berankt, das sich bis in die Baumkronen hinaufwindet. 

Ein großer Baumstumpf (Station 2) taucht auf. Er sieht wie ein großer Sessel aus - gepolstert mit braunen Blättern, die Lehne geschmückt mit Efeu und die Seiten bewachsen mit weichem Moos. Was das wohl für ein Baum war? 

Nun komme ich zu einem Wegekreuz (Station 3) und der Text auf der dortigen Tafel fragt: "welchen Weg gehe ich nun? Der Weg ist klar, manchmal keine Frage.  Manchmal fehlt die Orientierung". Ich gehe meinen Weg weiter - für heute ist er klar. 

Eine Schutzhütte (Station 4) am Wegesrand lädt zu einer Rast ein. Man kann kaum widerstehen, denn ein ausgesprochen nettes Wurzelmännchen wartet vor der Hütte schon auf die Wanderer. Ich raste nicht, fühle mich aber trotzdem ausgeruht und bin nun fast am Ende meines heutigen Besinnungspfades angekommen. 

Als ich ins Wohngebiet zurück kehre ist es schon etwas düster. In manchen Fenstern erstrahlen die Adventslichter. Alles ist ruhig und friedlich. Ich auch.

Besinnlich? Ja!  Der Advent kann jetzt kommen...…..

Anmerkung: Der komplette Besinnungspfad in Bad Rappenau ist ca. 4 km lang und führt an 15 ausgewählten Stationen vorbei. 

Autor:

Sigrid Schlottke aus Bad Rappenau

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