Tanja´s Tierwelt
Libellen-Schmetterlingshaft

Weibchen | Foto: Eigenes Bild TB
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Mein erster Gedanke war: Was ist das?, Mein zweiter: Hab ich noch nie gesehen! Ich habe bissle recherchiert und möchte euch an den Ergebnissen teilhaben lassen.
Der Libellen-Schmetterlingshaft ist sehr selten und nur an warmen sonnigen Hängen und Geröllfeldern zu finden. Er ist ein räuberisches Fluginsekt und ist weder mit Libellen noch Schmetterlingen verwandt, sondern ein Netzflügler wie die Flor- und Skorpionsfliegen. Die Männchen  haben gebogene Hinterleibszangen, bei den Weibchen fehlen diese.
Libellen-Schmetterlingshafte sind meist nur für einen Zeitraum von etwa sieben Wochen im Mai und Juni zu beobachten.
Der Libellen-Schmetterlingshaft ist nicht sehr wählerisch was seine Nahrung angeht, sie jagen kleine Fluginsekten in der Luft. Um auch kleine Fluginsekten gegen den Himmel zu erbeuten, können sie UV-Licht wahrnehmen, wodurch sie ihre Beute auf Distanzen von über einem Meter präzise orten können. Die hübschen Insekten sind bei sonnigem Wetter sehr flugaktiv und kaum auszumachen. Sobald aber eine Wolke die Sonne verdeckt, setzen sie sich sofort in die niedere Vegetation und falten ihre Flügel dachförmig über dem Körper zusammen. Bei langanhaltenden Schlechtwetterperioden besteht die Gefahr, dass sie Verhungern.
Der Haft ist sehr wählerisch, was seinen Lebensraum und v.a. seine Eiablageplätze angeht. Die idealen Stellen finden sich häufig in oberer Hanglage am Rand von Magerwiesen oder Geröllfeldern. Die Weibchen suchen gezielt nach längeren Grashalmen die über offenen Bodenstellen liegen und möglichst den ganzen Tag direkt von der Sonne beschienen werden. An diesen werden meist in einer Höhe von etwa 20 cm die Eier abgelegt. Nach etwa 30 bis 40 Tagen schlüpfen die Larven aus den Eiern.
Über die Larven der Libellen-Schmetterlingshafte ist sehr wenig bekannt, da sie sich nach dem Schlupf auf den Boden zurückziehen und dort kaum zu finden sind. Vermutlich dauert die Larvenentwicklung zwei Jahre und die Larven verpuppen sich nach der zweiten Überwinterung um nach wenigen Wochen als ausgewachsener Libellen-Schmetterlingshaft zu schlüpfen.
Sie sind im Laufe ihrer gesamten Entwicklung auf den Erhalt von artenreichen Magerwiesen angewiesen, auf denen auch viele weitere seltene Tier- und Pflanzenarten vorkommen - wie zum Beispiel Orchideen.
Der Libellen-Schmetterlingshaft gilt als stark gefährdet und steht auf der roten Liste Stufe 2.
Diese Begegnung war etwas ganz Besonderes! Den genauen Standort möchte ich nicht veraten, nur soviel: Er ist im Kreis Heilbronn fotografiert. Und diese Stelle lebt von der Ruhe und Abgeschiedenheit!

Autor:

Tanja Blind aus Bad Wimpfen

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