Frühlingsfest im Haus zum Fels

Haus-und Hofmusikant Dieter Kowalski mit der Wiener Kaffeehausbesucherin Ilse Gethner
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„Im Prater blühn wieder die Bäume…“ Frühlingsfest im „Haus zum Fels“ am 26. April 2018

Frühling und Wien, das passt zusammen – und dann noch ein Besuch im blumengeschmückten Kaffeehaus ……..!

Melodien, von Gudrun Mertesacker auf dem Akkordeon gespielt, ließen die Gäste in Wiener Walzerseligkeit eintauchen.
In Kaffehausatmosphäre begrüßte Andrea Junker Bewohner, ehrenamtliche Mitarbeiter und Gäste.
Allerlei kulinarische Spezialitäten wurden von weißbeschürzten, Spitzenhäubchen tragenden Servierfräulein und dem Ober, Herrn Hussein, angeboten. Köstlich rundeten Linzer- und Sacherschnitten und Wiener Apfeltorte den Geschmack von „Verlängertem“, „Einspänner“, einer „Melange“ oder „Maria Theresia“, mit und ohne dazu angebotenem Likörchen.

Passend gekleidet in Frack und Zylinder, zauberte Dieter Kowalski mit seinen Wienerliedern auf der Gitarre anheimelnde Kaffeehausatmosphäre.

Gedichte von Heinrich Seidel und Eugen Roth unterstrichen die gesellige Bedeutung des Kaffeetrinkens.

Wissenswertes und Launiges zur Wiener Kaffeehauskultur erzählte Ilse Genthner:
Glaubt man einer oft tradierten Legende, so entstand während des Türkenkrieges im 17. Jahrhundert aus dem vermeintlichen „Kamelfutter“ das erste, allerdings gewöhnungsbedürftige, Kaffeegetränk.
Im Jahr 1714 gab es in Wien bereits 11 konzessionierte Kaffeesieder, um 1900 bereits 600 Kaffeehäuser mit integrierten Rauch- und Spielsalons, die natürlich nur der Männerwelt vorbehalten waren.
Kaffee war ein wichtiges Getränk geworden, obwohl man diesem weltlichen Genuss zwiespältig begegnete. Kaffeeriecher schlichen umher, um den „verderbten Genüssen“ auf die Schliche zu kommen.
Johann Sebastian Bach komponierte 1734 seine „Kaffeekantate“ und lobte darin das schwarze Getränk: „Ei, wie schmeckt der Coffee süße, lieblicher als tausend Küsse…“.
Trotz Kontinentalsperre und Kriegswirren blieben die legendären Wiener Kaffeehäuser bis heute erhalten.
Viele Künstler und Schriftsteller wie Erich Kästner, Arthur Schnitzler, Hugo von Hoffmannsthal, Franz Lehar, Josef Roth und Stefan Zweig, verbrachten häufig ihre Tage im Kaffeehaus, schrieben, lasen und tauschten ihre Gedanken aus. Sie bevölkerten regelmäßig das Café Hawelka, das Demel, das Sacher, das Landtmann, das Frauenhuber.
Diese Häuser gehören auch heute noch zu den berühmtesten der 1100 Wiener Cafés und hüten das Geheimnis ihrer jeweiligen Kaffeespezialitäten.
Am 1. Oktober jeden Jahres feiert Wien übrigens „den Tag des Kaffees“.
In der langjährigen Wiener Kaffeehaustradition wurden an die 50 Kaffeezubereitungen serviert.
Klingende Namen wie „Kapuziner“, „Kaisermelange“ und „Überstürzter Neumann“ verheißen puren Genuss, zusammen mit der traditionellen Sachertorte, den Flora-Krapferln, den Buchteln und unzähligen weiteren feinen Mehlspeisen.

Ob in den Wiener Kaffeehäusern auch der Kopi Luwak ausgeschenkt wird, ist nicht bekannt. Er wird aus den Exkrementen der indonesischen Zibetkatze gewonnen. Das Kilo dieses „Katzenkaffees“ soll angeblich bis zu 1000 € kosten.

Vielleicht stimmte der eine oder andere Kaffeehausgast am Ende des Frühlingsnachmittags beschwingt
dem Staatsmann Talleyrand zu, der im 18. Jahrhundert feststellte:

„Der Kaffee muss heiß sein wie die Hölle, schwarz wie der Teufel, rein wie ein Engel und süß wie die Liebe.“

Autor:

APH Haus zum Fels Seniorenpflege aus Flein

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