Bönnigheim: die Wiege forensischer Ballistik?
Beim Stammtisch des Zabergäuvereins in der Weinsteige Güglingen ging es um ein erklärungsbedürftiges Thema. Ann Marie Ackermann, eine ehemalige Staatsanwältin in Washington, die jetzt in Bönnigheim lebt, hat den Mordfall am Bönnigheimer Bürgermeister im Jahr 1835 bearbeitet. Erst 37 Jahre später wurde der Fall in Verbindung der USA mit Bönnigheim aufgeklärt, 2017 bekamen die Nachkommen des Auswanderers Rüb die ausgelobte Belohnung in den USA ausgehändigt. Darüber wurde berichtet.
Nun wurde ein neuer rekordverdächtiger Ansatz den Stammtischbesuchern präsentiert. War Bönnigheim 1835 die Geburtsstunde der forensischen Ballistik, die bisher einem Franzosen, der ca. 100 Jahre später seine Forschung publizierte, zugeschrieben wurde? Der Untersuchungsrichter Hammer ließ 1835 48 Gewehre einsammeln und Kugeln daraus abschießen, um herauszufinden, welcher Waffe das Projektil, das beim Ermordeten gefunden wurde, zugeordnet werden konnte. Volker Schäfer vom Landeskriminalamt Stuttgart hat als Waffensachverständiger im spannenden Zwiegespräch mit Ann Marie Ackermann erläutert, ob Riefen im „Rehposten“ (Kugel) zu den Zügen im Lauf passten. Das Gewehr des Mörders war nicht dabei. Doch warum wurde die Methode des Untersuchungsrichters nicht gewürdigt? sz
Autor:Zabergäuverein aus Güglingen |
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