Stammtisch des Zabergäuvereins im Dezember
Das Leonbronner Pfarrhaus
„Wenn ein Pfarrhaus reden könnte“, so lautete das Thema beim Stammtisch des Zabergäuvereins im „Ochsen“ in Frauenzimmern. Mehr als 30 Zuhörer verfolgten die spannenden Ausführungen von Pfarrer Henrik Watermann aus Zaberfeld-Leonbronn. Vor 100 Jahren bezog die erste Pfarrfamilie das stattliche im Jugendstil neu erbaute Haus mit großem Garten am Rande von Leonbronn. Bei den vielen Fenstern, den hohen Räumen und dem zugigen Eingangsbereich ist das Heizen ein Problem. Umbauten werden vorgenommen, unten wird ein Saal eingebaut. Er wird 1935 bei einem Pfarrerwechsel von der Hitlerjugend belegt. Als der neue Pfarrer Schulz, Mitglied der Bekennenden Kirche, aufzieht, schafft er es schließlich den Raum frei zu bekommen. Sein Kampf gegen die Nazis setzt ihm schwer zu, bis schließlich sein vorzeitiger Ruhestand folgt. Doch Ruhe kehrt in das Pfarrhaus nicht ein. Der neue Pfarrer nach dem Krieg hat seine Not. Gleich 3 Familien müssen in dem hellhörigen, auf eine Familie zugeschnittenen Haus, unterkommen: Die große Familie des aktiven Pfarrers, der pensionierte Pfarrer Schulz und seine Frau. Zudem weist die Gemeinde Flüchtlinge ein. Es gibt Auseinandersetzungen, die dem Image des Pfarrberufs schaden. Erfreulich, die Pfarrersleut‘ fühlen sich heute wohl. sz
Eingestellt von: Heidrun Lichner
Autor:Zabergäuverein aus Güglingen |
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