Umweltschutz
Am 9. Juni Natur- und Umweltschutz wählen!
Kommunen in Baden-Württemberg haben in Sachen Natur- und Umweltschutz eine große Entscheidungsmacht. Die Kommunalwahlen am 9. Juni sind aus Sicht des BUND eine gute Gelegenheit, die Kandidat/-innen für Gemeinde- und Stadträte darauf aufmerksam zu machen!
Die letzten zwei Generationen haben mehr Fläche verbraucht und fruchtbaren Boden abgeschoben, als 80 Generationen vor ihnen. Natur und Umwelt kamen als "Fortschrittsverhinderer" unter die Räder von Baggern und Autos. Mit der Erkenntnis, dass die Klimakrise schon längst bei uns angekommen ist, wurden in den letzten Jahren aber endlich Themen wie "Schwammstadt, Kaltluftschneise, Grundwasserneubildung, regionale Lebensmittel, Biotopverbund, Artensterben" wichtiger - denn es wurde spürbar, dass unsere gute Lebensqualität mit einem "Weiter so" bald nicht mehr gegeben sein wird. Wasserknappheit, Dürre und hitzebedingt Erkrankungen oder gar Todesfälle sind nun keine Hirngespinste von schwarzmalenden "Ökos" mehr, sondern Risiken, für die es auch auf kommunaler Ebene kluge Konzepte und konsequente Maßnahmen braucht.
Kommunale Entscheidungen beeinflussen die Lebensqualität der Zukunft
Klimaanpassung und Klimaschutz sind für Kommunen heute ernstzunehmende Aufgaben. Kommunale Entscheidungen von heute haben direkten Einfluss auf das Leben in den nächsten Jahrzehnten. Erhalten wir die Kaltluftschneisen? Sorgen wir für genug Retention bei Starkregen? Für genug Grün im Siedlungsbereich, so dass künftige Hitzetage erträglich bleiben? Schützen wir Äcker und Felder vor Bebauung, damit wir weiterhin regionale Lebensmittel essen können, wenn Böden und Brunnen z. B. in Spanien nichts mehr hergeben? Und wie sichern wir das Wasserdargebot der Zukunft für Menschen, Natur und Landwirtschaft? Sei es eine Abgabe für den Nahverkehr, die Frage, wie in Zukunft geheizt wird oder die Vernetzung von Biotopen – Kommunen können in Sachen Natur- und Umweltschutz sehr viel entscheiden. Einige nutzen ihre Möglichkeiten und setzen sich, etwa mit Verpackungssteuern, Biotopverbundplanungen, Gewässerrenaturierungen, insektenschonender Beleuchtung, Pestizidverzicht oder neuen Fahrradwegen für diese Themen ein.
Viele zu viele tun zu wenig
Viel zu viele tun aber wenig oder treffen sogar Entscheidungen gegen den Natur- und Umweltschutz: Indem z. B. noch mehr wertvolle landwirtschaftliche Fläche für neue Wohn- und Gewerbegebiete weichen muss, obwohl „Enkel-Stückle“ innerorts vorhanden sind, Gewerbeimmobilien oder Häuser im Altbestand leer stehen. Martin Bachhofer, Landesgeschäftsführer des BUND Baden-Württemberg, kann das nicht nachvollziehen: „Gerade auf kommunaler Ebene gibt es so viele Stellschrauben für ein nachhaltiges Zusammenleben. Trotzdem ist in den vergangenen Jahren viel zu wenig passiert. Aus unserer Sicht drohen Umwelt- und Naturschutzthemen im laufenden Wahlkampf der Kommunalwahl unterzugehen. Dazu kommt noch der Zuspruch für extrem rechte Kräfte, die Natur- und Umweltschutz am liebsten abschaffen würden. Die Zeichen scheinen derzeit nicht gutzustehen für die Natur im Land. Dabei geht es um nichts weniger als um unsere Lebensgrundlagen und die Frage, wie wir in Zukunft überhaupt gut leben können. Das ist alles andere als selbstverständlich!“
Wie halten es die Kandidat*innen mit dem Klimaschutz? Fragen Sie nach!
Deshalb appelliert der BUND Baden-Württemberg an Politiker/-innen, Medien und interessierte Bürger/-innen, Naturschutzthemen im Wahlkampf aufzugreifen und anzusprechen. „Fragen Sie bei Ihren Kandidierenden vor Ort nach, was sie in Sachen Klimaschutz konkret unternehmen wollen und wie sie die Lebensgrundlagen kommender Generationen schützen wollen“, rät Bachhofer.
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