Aufmüpfige Heilbronnerinnen anno 1848/49
Die Revolution 1848/49 ist lange her; die kaum bekannte Rolle der Heilbronner Frauen seinerzeit lockte dennoch 23 Interessierte in die FrauenRäume. Gertrud Schubert, Kulturwissenschaftlerin und Redakteurin der Heilbronner Stimme erzählte und las aus dem Buch „Schimpfende Weiber und patriotische Jungfrauen“. Die Heilbronnerinnen galten als aufmüpfig, phantasievoll und raffiniert. So umgarnten sie die einmarschierenden Soldaten aus Stuttgart mit Speis und Trank und versuchten, sie so für die demokratischen Forderungen zu gewinnen. Sie unterstützten die Revolution nicht nur durch Fahnen Sticken, sondern auch mit Katzenmusiken und im neugegründeten „Verein patriotisch gesinnter Jungfrauen“ mit der Herstellung scharfer Patronen für die Bürgerwehr. Zudem halfen sie ihren Männern zu fliehen und versorgten die Untergetauchten. 1986, als der Bericht für das Buch entstand, war die Recherche in den Archiven noch mühsam, da Frauengeschichte nur sehr lückenhaft dokumentiert ist und viele Quellen mühsam ausgewertet werden mussten. Das ändert sich erst langsam. Ein überaus lehrreicher und spannender Abend in den FrauenRäumen. Die anschließende Diskussion ließ Zweifel, ob eine derartige Solidarität und soviel Mut bei den Frauen in Heilbronn heute in ähnlichen Situationen auch vorhanden wäre.
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