BUGA-Zwerg Karl: Geschätzt, belächelt, gestohlen oder sogar gesprengt
Am Buga-Zwerg Karl scheiden sich die Geister – Pinkfarbene Figur ist beliebtes Fotomotiv
von unseren Redakteurinnen Bärbel Kistner und Katja Bernecker, Bilder unter anderem von unseren Heimatreportern
Er hat eine erstaunliche Karriere hingelegt: Karl, das Buga-Maskottchen. Seinen Marketing-Zweck hat der pinkfarbene Zwerg längst erfüllt, denn seit er im Juni erstmals auf dem Heilbronner Marktplatz präsentiert wurde, ist der Kerl in aller Munde und bekannt wie der sprichwörtliche bunte Hund. Als eine „neue Interpretation des Gartenzwergs“ stellte ihn die Bundesgartenschau im Juni 2018 vor. Entstanden ist er im 3-D-Drucker, aus Carbon- und Glasfasern – eine Pionierleistung einer an das Institut für Flugzeugbau der Universität Stuttgart angegliederten Firma.
Es dauerte nicht lange, bis im Juni der erste Karl in Heilbronn gestohlen wurde. Die mehrmonatige Pause bis zum Jahresende erklärt sich einfach damit, dass Karl erst im November auf Reisen ging: Ab diesem Zeitpunkt wurden in allen 46 Landkreisgemeinden ein 1,6 Meter großer Karl aufgestellt, ebenso in 40 weiteren Kommunen in der Region Heilbronn-Franken. An Ortseingängen, neben Dorfbrunnen, in Parks oder auf Treppen wirbt Karl seither für die Bundesgartenschau. Ab da wurde der 40 Kilo schwere Zwerg dann regelmäßig das Opfer von Dieben, er verschwand auf Nimmerwiedersehen oder wurde aufs Dach eines Einkaufsmarktes verschleppt.
Zwist mit Künstler
Zwischenzeitlich meldete sich der Künstler Ottmar Hörl zu Wort und wähnte seine Zwergen-Idee als geklaut: Der Bildhauer hatte 1985 den Gartenzwerg als Motiv für sich entdeckt und hat sich seither unter anderem mit bunten Kunststoffzwerg-Installationen im öffentlichen Raum einen Namen gemacht. Der Zwist gerät zur Posse, Karl sollte gar vors Zwergengericht der Vereinigung zum Schutz der Gartenzwerge: in Summe ein weiterer Pluspunkt für die Marketing-Strategen, denn eine bessere Werbung hätte sich die Buga nicht wünschen können.
Der Siegeszug von Karl geht längst weiter: Es gibt ihn nicht nur als kleines Plastik-Männchen, sondern auch aus Schokolade, Marzipan und als Gummibärchen. Er grinst von Briefmarken, kann an den Kühlschrank oder den Mantelkragen gepinnt oder als Schlüsselanhänger genutzt werden.
Nicht alle mögen ihn. Doch die jüngste Zerstörungswelle, bei der Karl sogar in die Luft gesprengt wurde, markiert für die Polizei eine neue Dimension: Psychologen sprechen dann von Vandalismus, wenn sich – zumeist jugendliche – Zerstörungswut unmotiviert oder aus Übermut gegen bestimmte Sachen richtet.
Fotomotiv
Beliebt ist Karl von Anfang an als Fotomotiv: Davon zeugen die zahlreichen Bilder der Zwergen-Fans aus aller Welt auf der Buga-Homepage. Auch auf dem Bürgerportal meine.stimme wächst eine Bildergalerie von Karls heran. Ob in Löwenstein, Weinsberg oder Künzelsau in Groß, auf dem Gartentisch in Klein: Wer ein schönes Foto eines Buga-Karls hat, lädt es auf meine.stimme hoch.
Bildergalerie und Mitmachen www.meine.stimme.de/63782
Autor:Carolin Kirsch aus Heilbronn |
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