Heilbronns Historische Häuser
Das Käthchenhaus

Das Käthchenhaus. Oder wohl eher das Steinhaus.
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Überall als Käthchenhaus bekannt, hat es eigentlich überhaupt nichts mit dem Käthchen zu tun. Zuerst einmal gab es das Käthchen aus Heilbronn überhaupt nicht. Es ist eine fiktive Person in einem Ritterschauspiel von Heinrich von Kleist. Uraufgeführt wurde es März 1810 in Wien. Mit dem Titel: Das Käthchen von Heilbronn oder Die Feuerprobe. Das Schauspiel soll in Württemberg spielen. Das Käthchen hat es also nie gegeben. Und somit hat es auch nie in dem Haus gewohnt. Auch niemand anderes aus dem Schauspiel. Als die Stadt im 19. Jahrhundert aber durch das populäre Schauspiel weitere Bekanntheit erlangte, hat man das Haus kurzerhand als Käthchenhaus ausgegeben. Ursprünglich gebaut wurde es im 14. Jahrhundert. Es ist komplett aus massivem Heilbronner Sandstein gebaut und war zur damaligen Zeit damit eine Ausnahme. Es trug den Namen Steinhaus. Im 16. Jahrhundert wohnte dann der Reformator Johann Lachmann in dem Haus. Es hieß dann das Lachmann'sches Haus. Ihm wird auch der Autrag zur Ausgestaltung des Erkers mit Reliefbildern von vier Propheten zugeschrieben. Der Steinmetz und Baumeister war Balthasar Wolff. Später wurde das Haus auch Weingand'sches Haus genannt.
1919 erwarb der Kaufmann August Dietsche das Haus und eröffnete ein Spezialgeschäft für Haus- und Küchengeräte dort. Bei einem Umbau 1934 kam ein Renaissance-Giebel zum Vorschein. Bei den Luftangriffen am 4.12.1944 wurde das Haus stark beschädigt. Das Hausinnere brannte komplett aus. August Dietsche lies das Haus bis 1949 wieder restaurieren. Allerdings in vereinfachter Form. Die Dach- und Giebelkonstruktion wurde nur sehr vereinfacht rekonstruiert. Auf einen zum Marktplatz gewandten Barockgiebel wurde beim Wiederaufbau völlig verzichtet.
Wer sich gerne ein Bild vom ursprünglichen Aussehen des Hauses ansehen möchte, findet bei Wikipedia ein Bild: Käthchenhaus

Autor:

Daniela Somers aus Untergruppenbach

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