Heilbronns Historische Häuser
Die Ackermann Direktorenvilla

Die Direktorenvilla Ackermann | Foto: Daniela Somers
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Diese Villa wurde 1886 nach den Plänen der Architekten Hermann Maute und Theodor Moosbrugger als Direktorenvilla für die Firma Ackermann erbaut. Diese Villa wurde im Stil der Neorenaissance erbaut. Hat jedoch auch Elemente des Schweizerhaus-Stils. Im Erdgeschoss hat das Haus unverputztes Werksteinmauerwerk. Die oberen Geschosse sind in Sichtziegelbauweise ausgeführt. Durch einen Schwebegiebel und Sichtfachwerk am Treppenturm, sowie  hölzerne Zierelemente, werden Elemente des Schweizerhaus-Stils intergriert.
Diese Villa war gegenüber des Verwaltungsgebäudes und den Werkshallen der Firma Ackermann. Diese Firma wurde schon 1868 von Friedrich Ackermann gegründet. Doch schon 1878 hatte die Firma wirtschaftliche Schwierigkeiten und musste 1882 ein Konkursverfahren eröffnen.  Durch die Hilfe des Bönnigheimer Unternehmers Amann, der selbst eine Garnfabrik besaß, konnten Geldgeber gefunden werden die ein neues Stammkapital zusammenbrachten. Die Aktiengesellschaft Mechanische Zwirnerei Heilbronn  wurde 1882 gegründet und ging an die Börse. Was sehr erstaunlich ist. Denn hier hat ein Unternehmer der gleichen Sparte der Konkurrenzfirma geholfen. Ob es das heutzutage auch noch geben würde?
Durch Absatzschwierigkeiten und Probleme mit Rohstoffversorgung im ersten Weltkrieg, schlossen sich 1920 die Firma Ackermann mit 13 anderen Unternehmen zum Verband deutscher Baumwoll-Nähfaden-Fabriken zusammen. 1921 wurde in Königsberg die Holzwarenfabrik Königsberg GmbH gegründet um genug Holzspulen zur Garnproduktion zur Verfügung zu haben.
Die Firma Ackermann war ein großer Arbeitsgeber in Heilbronn. 1930 gab es um die 1000 Mitarbeiter. Auch durch ihr soziales Engagement war die Firma beliebt. So gab es schon 1893 eine eigene Betriebskrankenkasse. Zudem spendete die Firma in viele soziale und kirchliche Projekte. Z. B. Bau der evangelischen Matthäuskirche, Bau des evangelischen Pfarrhauses und einer Kinderkrippe und Anschaffung einer neuen Orgel für die katholische Gemeinde. Im zweiten Weltkrieg wurde das Handelshaus der Firma zerstört und der Handelsbetrieb wurde nach Affaltrach verlegt. Auch die Familie ging nach Affaltrach. Dort wurde auch die alte Synagoge als Lagerhaus benutzt. Nach dem Krieg, im Juli 1945 wurde die Produktion wieder in Sontheim aufgenommen. Das Handelshaus kam 1949 zurück nach Heilbronn.
Durch einen Zusammenschluss mit der  Nähfadenfabrik Göggingen zur Ackermann-Göggingen AG mit Sitz in Augsburg wurde das Unternehmen 1957 zum größten Nähmittelhersteller in Europa. In Sontheim wurde noch bis 1982 produziert. 1993 wurde die Augsburger Fabrik von dem Bönnigheimer Garnhersteller Amann & Söhne übernommen. Hier schließt sich wieder der Kreis. Amann hatte also mit seiner Hilfe im Jahr 1882 tatsächlich auch seiner Firma geholfen. Wenn es sich auch erst über 100 Jahre später auszahlte. Heute gibt es noch eine erhaltene Produktionshalle in Sontheim zu sehen. Auch sie steht unter Denkmalschutz.

Autor:

Daniela Somers aus Untergruppenbach

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