Heilbronns Historische Häuser
Die Villa Rauch
Der Grund auf dem diese Villa steht, war 1798 noch außerhalb der damals noch ummauerten Stadt. Ursprünglich war es ein Gartengrundstück mit einem besseren Gartenhäuschen (ein beheizbarer Raum, eine Küche und zwei Nebenräume). Moriz von Rauch bekam vom württembergischen König Friedrich I. die Erlaubnis dort ein Sommerhaus zu bauen. 1912 war das Sommerhaus fertig und wurde von der Familie in den Sommermonaten bewohnt. In den Wintermonaten wohnte die Familie im Stadthaus am Marktplatz. Im Rauch’sche Palais. Dieses Haus stand neben dem Haus Zehender, also auf dem heutigen Platz des LASPA-Hauses. In diesem Palais waren zur damaligen Zeit bedeutende Menschen zu Gast. Z. B. 1815 der russische Zar und 1840 der König von Württemberg.
Das Sommerhaus wurde nach dem Tod von Moriz von Rauch zuerst von dessen ältestem Sohn Moriz (Junior) bewohnt. Später zog er wegen Platzmangels aber ins Palais und der jüngere Sohn Adolf bewohnte die Villa. Damals wurden die zwei Familien dann unterschieden in Stadtrauch und Gartenrauch. Während die Stadt selber nun wuchs und die Villa nicht mehr außerhalb stand, wurde sie auch zum Dauerwohnsitz ausgebaut. Die Villa wurde an Adolfs Tochter Luise vererbt, die mit Adolf Feyerabend verheiratet war. Zeitweise hieß die Villa auch Feyerabendsches Haus. 1922 wurde die Villa an Luises Enkeltocher Ursula vererbt, die 1931 Georg Friedrich Mertz heiratete. Seitdem befindet sich das Anwesen im Besitz der Familie Mertz. Bei dem Luftangriff auf Heilbronn am 4. Dezember 1944 brannte das Gebäude bis auf die Grundmauern nieder. 1949 erfolgte der Wiederaufbau des Gebäudes, ohne das ursprüngliche zweite Geschoss und in reduziertem Schmuck, gemäß dem Heimatstil. Auch das Palais in der Stadt wurde so schwer beschädigt, dass es nicht mehr aufgebaut wurde.
Es ist also die Villa Rauch, die aber nun im Familienbesitz der Familie Mertz ist. Die wirkliche Villa Mertz steht neben dem Götzenturm und ich stelle sie euch ein andermal vor.
Schon als Kind war ich auf beide Villen sehr neugierig. Denn beide Villen lagen sehr versteckt in einem fast uneinsehbaren Garten. Bei der Villa Rauch hat sich das auch nicht verändert. Außer der Ansicht vom großen Eisernen Tor an der Urbanstraße, sieht man so gut wie nichts vom Haus. Nur ein mit Säulen flankiertes Portal mit einem Tympanon als oberen Abschluss ist gut zu erkennen. Der Garten steht mittlerweile unter Naturschutz.
Autor:Daniela Somers aus Untergruppenbach |
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