Artenschutz im Garten
Mähroboter gefährden Igel & Co.

Mähroboter sind eine grausame Gefahr für Igel und andere Tiere in unseren Gärten | Foto: Alexa auf pixabay.com

Jetzt wird es wieder wärmer und das Gras legt an Länge zu. Viele überlassen die Rasenpflege mittlerweile einem Mähroboter. Und weil man morgens den gemähten Raden genießen will, läuft das Gerät oft nachts. Aber gerade dies wird Tieren zum Verhängnis: Durch die rotierenden Klingen werden zahlreiche Kröten, Eidechsen oder Grashüpfer schwer verletzt oder getötet. Dramatisch trifft es die dämmerungs- und nachtaktiven Igel. Denn sie flüchten bei Gefahr nicht, sondern rollen sich ein und vertrauen darauf, dass ihre Stacheln sie schützen. Es kommt zu fürchterlichen Verletzungen - abgetrennten Beinen, aufgeschnittenen Leibern.

Igel auf Roter Liste der gefährdeten Arten

Das Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung (Leibniz-IZW) hatte vor kurzem Zahlen veröffentlicht, die zusammen mit zahlreichen Igel-Auffangstationen gesammelt wurden. Seit September 2022 haben die Forscher bundesweit 370 dokumentierte Fälle von Schnittverletzungen an Igeln untersucht. Fast die Hälfte der gefundenen und gemeldeten Tiere (47 Prozent) überlebten die Verletzung nicht. Neben dem unnötigen Leid für die Tiere sind die Geräte damit auch eine Gefahr für die Artenvielfalt. Denn die Bestände der Igel sind rückläufig. Deswegen stehen sie seit 2020 auf der Vorwarnliste der Roten Liste gefährdeter Arten für Deutschland.

Nur tagsüber mähen - wenn überhaupt!

Der BUND empfiehlt, am besten keine Mähroboter im eigenen Garten einzusetzen. Wer nicht auf sie verzichten will, sollte die Geräte aber zumindest nur tagsüber und so selten wie möglich einsetzen. Wer die Artenvielfalt im eigenen Garten schätzt, sollte ohnehin nur zwei- bis dreimal im Jahr mähen oder zumindest auf einem Teil der Gartenfläche etwas Wildnis zulassen. Nektar- und pollenhaltige Wildkräuter wie Klee, Margeriten, Wiesensalbei, Kriechender Günsel oder Ehrenpreis vertragen keinen häufigen Schnitt, sind aber wichtig für Wildbienen und Schmetterlinge. Außerdem hilft höheres Gras an heißen Tagen, dass der Boden nicht zu stark austrocknet. Zusätzliche Laub- oder Reisighaufen als wilde Ecken im Garten bieten perfekte Verstecke für Amphibien oder Reptilien – für einen buntblühenden Garten voller Leben statt ödem Stoppelrasen.

Autor:

BUND Regionalverband Heilbronn-Franken aus Heilbronn

Lixstraße 10, 74072 Heilbronn
+49 7720 58
bund.franken@bund.net
Webseite von BUND Regionalverband Heilbronn-Franken
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