Heilbronns Historische Häuser
Wilhelmstraße 68

Früher bekannt als Europäischer Hof. Heute schön restauriert.
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  • Früher bekannt als Europäischer Hof. Heute schön restauriert.
  • hochgeladen von Daniela Somers

Dieses Haus hat man in meiner Jugend gemieden. Es hatte etwas vom Flair von Sankt Pauli. Nahe am damaligen Rotlichtbezirk, war das Nachtlokal eher verrufen. Es hat fast rund um die Uhr geöffnet und war bekannt als Europäischer Hof.
Ursprünglich wurde das Gebäude 1898 im Stil des Historismus in Form der Neorenaissance erbaut. Überall im Internet ist zu lesen, dass es ursprünglich für den Restaurator Heinrich Schlette gebaut wurde. Allerdings findet sich kein  Restaurator mit diesem Namen, der etwas mit Heilbronn zu tun hatte. Es gibt wohl einen berühmten Restaurator mit diesem Namen, allerdings hatte er mit Hannover und Leibzig zu tun. Nach langer Suche habe ich dann im Adressbuch von 1899 einen Heinrich Schlette gefunden. Er war Wirt in der
Sülmerstraße 33. Und das würde wirklich ins Bild passen. Denn im Haus in der Wilhelmstraße war von Anfang an ein Bier- und Weinkeller im Untergeschoss und ein Restaurant im Erdgeschoss. Den Besitzer wechselte das Haus viele Male. Erst in den 1970er und 1980er Jahren bekam es seinen schlechten Ruf. Ab 1990 hat die Stadt Heilbronn viele Gebäude in diesem Viertel gekauft und saniert. 2005 wurde das Gebäude Wilhelmstraße 68 dann von einem Investor gekauft, saniert und in ein Wohn- und Geschäftshaus umgebaut. Und seit dem sieht das Haus im Detail betrachtet wirklich schön aus. Im Erdgeschoss ist es aus Heilbronner Sandstein gebaut. Im Obergeschoss hat es Sichtziegelmauerwerk mit Sandstein-Fenstergewänden. Es hat Fensterverdachungen in Form von Segmenbögen im Stil der Neorenaissance.An der abgeschrägten Gebäudeecke hat es einen Kastenerker der durch kunsthandwerkliche Akzente aufgewertet wird. Zudem hat es einige interessante Steinmetzarbeiten.
Dieses Mal habe ich das Stadtarchiv Heilbronn zur Recherche über Heinrich Schlette benutzt. Der Link dazu: Adressbücher und Stadtpläne, Stadtarchiv Heilbronn, Adressbuch 1899

Privatperson:

Daniela Somers aus Untergruppenbach

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13 Kommentare

Privatperson
Daniela Somers aus Untergruppenbach
am 06.04.2023 um 08:20

Danke schön Heide. Ja ich hab noch einige in der Pipeline. Aber zuvor kommt nun ein anderer Ort noch. Denn ich war in einem wirklich interessanten und hübschen Städle. Stelle ich später ein.

Privatperson
Uschi Dugulin aus Neuenstein
am 07.04.2023 um 14:20

Schön zu lesen, dass die Pipeline noch nicht leer ist - 💚e ;-)

Privatperson
Daniela Somers aus Untergruppenbach
am 07.04.2023 um 15:57

Danke Uschi. Freut mich dass du es so siehst. Heilbronn ist ergiebig. Da kommt noch einiges.