Füchse im Flirtmodus
Jedes Jahr zur Winterzeit gibt es ein einzigartiges Hörspiel: die Ranzzeit der Füchse. Der hiesige Rotfuchs ist in der Regel ein dämmerungs- und nachtaktives Tier, doch dies ändert sich, wenn Reineke Fuchs auf Freiersfüßen geht. Besonders im Januar und Februar haben wir so die Chance, Füchse auch tagsüber zu beobachten. Auf ihrer Partnersuche verlassen dann besonders die Rüden häufig das heimische Revier und legen dabei Strecken von manchmal mehr als fünf Kilometern zurück. Und wir können die Einzelgänger auch hören, denn um einander zu finden, stoßen Füchse ein heiseres Bellen aus. Dieses Bellen von drei bis sechs Sequenzen kurz hintereinander ist weithin zu hören. Es sind auch weitere Laute bekannt, manche Quellen berichten von ca. 40 verschiedenen. Akustisch hoch her geht es auch bei den Rangkämpfen zu denen es kommt, wenn mehrere Rüden einer Fähe nachstellen. Das Spektrum reicht vom Keckern bis zu durchdringendem, lautem Kreischen. Die rangniederen Tiere unterwerfen sich ranghöheren Füchsen oft mit einem hochfrequentem Winseln.
Füchse mit Veilchenduft
Nicht nur akustisch, sondern auch per Duft nehmen die Tiere Kontakt zueinander auf: In der Hochphase der Ranz heben beide Geschlechter während einer Nacht mehrere Male das Bein, um Markierungen abzusetzen. Rüden können bei günstigen Bedingungen eine Fähe aus mehreren hundert Metern Distanz wittern. Der für uns veilchenähnlichen Geruch wird aus der so genannten Viole abgesondert. Diese Veilchendrüse sitzt rund fünf Zentimeter entfernt von der Schwanzwurzel. Haben sich dann Fähe und Rüde gefunden, bleiben sie solange zusammen, bis die zwei bis drei fruchtbaren Tage des Weibchens gekommen sind. Nach rund 53 Tagen Trächtigkeit schenkt die Fähe dann drei bis sechs Welpen das Leben – mitten in den Frühling hinein.
3 Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.