Naturerlebnistag an der Ehmetsklinge
Großes Interesse an Pilzen bei Jung und Alt trotz kargem Pilzvorkommen
Am 22. September 2024 verwandelte sich das Naturparkzentrum in Zaberfeld in ein Paradies für Naturfreunde. Zahlreiche Besucher strömten auch dieses Jahr zum Naturerlebnistag, wo für das leibliche Wohl u.a. mit gegrillten Forellen, Brotaufstrichen und Burgern, sowie Getränken bestens gesorgt war. Verschiedene Vereine aus der Region präsentierten ihre Arbeit und boten vor allem für Kinder zahlreiche Aktivitäten an. Trotz des derzeit kargen Pilzvorkommens stellten die Heilbronner Pilzfreunde knapp 50 verschiedene Pilzarten aus. Der Stand bot neben den ausgestellten Pilzen auch Informationsmaterial sowie einige plastinierte Exemplare.
Die Besucher zeigten großes Interesse und stellten viele Fragen. Besonders die Kinder waren begeistert. Sie freuten sich über Pilz-Tattoos, die ihnen vom Vereinsvorstand René K. aufgebracht wurden, und lernten dabei Spannendes über die Welt der Pilze.
Die Heilbronner Pilzfreunde nutzten den Tag nicht nur, um Pilze auszustellen, sondern auch, um interessierte Besucher über das aktuelle Pilzaufkommen und die Auswirkungen des Klimawandels aufzuklären. Douglas H., Pilzsachverständiger, erläuterte: „Die Natur hat ihre eigenen Zyklen, doch infolge des Klimawandels verändern sich die natürlichen Abläufe im phänologischen Kalender.“ Der phänologische Kalender beschreibt die Entwicklungsstadien von Pflanzen und Tieren, etwa Blüh- oder Zugzeiten im Laufe eines Jahres. „So wurden dieses Jahr bereits im Juli Herbstpilze gefunden“, führte er weiter aus. Douglas betonte, dass neue Pilzarten aufgrund des Klimawandels häufiger vorkommen, während andere verschwinden. Trotz der widrigen Umstände besteht Hoffnung auf eine ertragreichere Pilzsaison, wenn Regen und sinkende Temperaturen eintreten.
Pilzverwechslungen bleiben eine konstante Gefahr für Sammler. Joachim H., langjähriges Vereinsmitglied, wies darauf hin, dass sogar bei manchen augenscheinlich sicheren Pilzen giftige Doppelgänger existieren. Ein Beispiel ist das giftige Gallertkäppchen, das dem essbaren Trompetenpfifferling ähnelt. Um den Besuchern zu verdeutlichen, dass nicht nur das Aussehen, sondern auch andere Eigenschaften wie der Geruch eines Pilzes täuschen können, stellte Joachim humorvoll einen weiteren Pilz vor.
Er forderte die Anwesenden auf, an ihm zu riechen und zu erraten, woran der Geruch erinnere. Fast alle kannten den Geruch, konnten ihn aber nicht zuordnen. Daraufhin klärte Joachim auf: „Das ist der Rote Herings-Täubling, er riecht nach Hering und wäre sogar genießbar. Oft verrät der Name eines Pilzes bereits manche seiner Eigenschaften.“
Das große Interesse der Kinder und Erwachsenen zeigt, wie sehr das Thema Pilze Menschen bewegt. Wer noch tiefer in die faszinierende Welt der Pilze eintauchen möchte, ist herzlich eingeladen, die Pilzausstellung am 12. und 13.Oktober im Naturparkzentrum in Zaberfeld zu besuchen. Dort erwartet die Besucher eine umfassende Vielfalt an Pilzen, spannendes Fachwissen und eine Pilzberatung für mitgebrachte Exemplare.
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