Sechsbeiner machen sich rar
Schwache Zwischenbilanz NABU-Insektensommers

Foto: Grafik: NABU Foto: Kathy Büscher, NABU Rinteln

Heilbronn – Wanze oder keine Wanze? Beim NABU-Insektensommer ist dieses Jahr genau das die Frage. Die Zählaktion nimmt in diesem Jahr die Feuerwanze genauer unter die Lupe. Die Entdeckungsfrage soll dabei helfen, den Unterschied zu erkennen – anhand klarer Merkmale wie dem großen dreieckigen Schildchen auf dem Rücken, dem Saugrüssel oder den zur Hälfte verhärteten Flügeln. Mit der Aktion möchte der NABU die Artenkenntnisse zu Insekten fördern. „Die Welt der Sechsbeiner ist wahnsinnig vielfältig. Allein 1.170 Schmetterlingsarten sind in Baden-Württemberg bekannt. Anfangs sollte man sich deshalb auf einzelne Arten konzentrieren. Selbst professionelle Entomologen –Insektenkundler- kennen sich meist nur mit einer Einzelnen Insektenordnung wie Wanzen oder Schmetterlingen wirklich gut aus“, sagt Marco Lutz, NABU-Bezirksgeschäftsführer.

Die Sieger der ersten Halbzeit
Die Feuerwanze wurde im ersten Zählzeitraum (31. Mai bis 9. Juni) am häufigsten gemeldet. „Als kleine Gartenhelfer helfen Wanzen dabei, die Anzahl der Gartenschädlinge in Schach zu halten“, erklärt Lutz. Auf Platz zwei schafft es die Hainschwebfliege, gefolgt von der Steinhummel auf Platz drei.

Wetterextreme gefährden Insekten, Vögel und andere Tiere
Für den zweiten Zählzeitraum im August hofft der NABU auf besseres Wetter. „Bei Dauerregen und kühlen Temperaturen wie im Mai und Juni fliegen auch Insekten nicht gern. Das wird für viele Tiere zum Problem, die auf Insekten angewiesen sind. Fledermäusen, Amphibien, Reptilien und auch Vögeln fehlt ein wichtiger Nahrungsbaustein“, fasst Lutz zusammen.

Dass weniger Insekten unterwegs sind, zeigt sich in der Vogelwelt besonders beim Nachwuchs: „Dieses Jahr ist keine gute Brutsaison etwa für die Schwalben. Für die Aufzucht ihrer Jungvögel sind die Eltern ständig auf Insektenjagd. Sie sind auf das Protein angewiesen, um die Küken zu füttern. In vielen Nestern von Rauch- und Mehlschwalben sitzt nur noch ein Junges oder die Altvögel haben die Brut komplett aufgegeben. Es zeigt sich, dass nicht nur wir Menschen, sondern auch die Insekten- und Vogelvielfalt durch Wetterextreme massiv bedroht sind", erklärt Rudi Apel, NABU-Schwalbenexperte.

Hintergrund:
Vom 2. bis 11. August sind alle großen und kleinen Insektenfans erneut aufgerufen, bis zu einer Stunde draußen in der Natur zu verbringen und sich zu notieren, wie viele Feuerwanzen und andere Sechsbeiner krabbeln, summen und brummen – und das fast überall: Garten, Balkon, Park, Wiese, Wald, Feld, Teich oder Bach. Das Beobachtungsgebiet sollte nicht größer als etwa zehn Meter in jede Richtung vom eigenen Standpunkt aus sein. Gemeldet werden die Beobachtungen per Online-Formular oder mit der kostenlosen Web-App NABU Insektensommer. Beide Meldewege sind unter www.insektensommer.de zu finden.

Der Insektensommer ist eine Gemeinschaftsaktion von NABU und dem Landesbund für Vogelschutz (LBV). Die Daten der Zählaktion werden in Zusammenarbeit mit der Meldeplattform www.NABU-naturgucker.de erfasst. Die Ergebnisse werden vom NABU zeitnah auf www.NABU.de/Insektensommer-Ergebnisse veröffentlicht.

Mehr Infos zur größten Insektenzählaktion in Deutschlandunter www.insektensommer.de

Autor:

NABU Bezirk Heilbronn-Hohenlohe aus Heilbronn

Lixstr. 10, 74072 Heilbronn
+49 176 45913880
marco.lutz@nabu-bw.de
Webseite von NABU Bezirk Heilbronn-Hohenlohe
NABU Bezirk Heilbronn-Hohenlohe auf Instagram
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