Sechs Kitze gerettet

Das Rehkitz ist in dem hüfthohen Gras nur schwer auffindbar.
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Der Gundelsheimer Jäger Gebhard Schad hatte Daniel und Roland Tscharf gebeten, große Wiesen am Rande des Feldwegs zum Böttinger Hof und auf dem Michaelsberg am frühen Morgen des 18. Mai 2022 mit einer leistungsstarken Wärmebild-Drohne nach Reh-Kitzen abzusuchen. Bei dieser Arbeit muss man die Kühle des Morgens nützen, damit die Kitze durch den Temperaturunterschied zur Wiese von der Drohne erkennbar sind. Bereits um 6 Uhr hatte Daniel die ersten vier Kitze auf seinem Monitor entdeckt. Roland Tscharf und Danny Kapell setzten Sie dann mit Handschuhen und Grasunterlagen in große Kisten und lagerten sie am bewaldeten, schattigen Wiesenrand. Kurz darauf kam der Bauer und mähte mit einem 16 m breiten Mähwerk bei einer Fahrt von ca. 40 Stundenkilometern in kürzester Zeit die große Wiese. Die Kitze hätten da keine Chance zu Überleben gehabt. Danach fanden sie in einer weiteren Wiese zwei weitere Kitze und lagerten sie tiergerecht ebenso im schattigen kühlen Waldrand. Gleich nach dem Mähvorgang wurden die Rehkitze sorgsam ins verbliebene Gras am Rande der Wiesen gesetzt. Ihre Mütter haben danach rasch wieder Kontakt zu ihrem Nachwuchs aufgenommen.

Autor und Bilder: Hans Peter Schmitt

3 Kommentare

Privatperson
Daniela Somers aus Untergruppenbach
am 18.05.2022 um 19:29

Gut gemacht! 👍

Organisation
Wandern mit d'r Gaby un em Erich aus Heilbronn
am 19.05.2022 um 11:20

Glücklicher Weise gibt es inzwischen diese Möglichkeit mit den Drohnen, und Menschen, die sich dafür Zeit nehmen.

Organisation
Jägervereinigung Kreis Heilbronn e. V. aus Bad Friedrichshall
am 19.05.2022 um 19:32

Ja, das ist gelebter Tierschutz und ein großes Engagement einzelner Jäger. Rund 7.000 Euro kostet so eine leistungsfähige Drohnenausstattung. Es gibt ca. 6 Teams der Jäger im Landkreis Heilbronn die das bewerkstelligen. Dafür gibt es keinerlei Zuschüsse. Von den jeweiligen Revierpächtern erhalten sie für gut 3 Stunden Arbeit am frühen Morgen ein kleine Anerkennungsprämie von 30 - 50 Euro. Von den Baueren, die gesetzlich zum Tierschutz beim Wiesenmähen verpflichtet sind, zu allermeist nichts. Kostendeckung sieht anders aus. Die, die es tun, tun es unabhängig davon sehr gerne und sie sind über die Kreisgrenzen hinaus tätig.