Tierseite in Print
Sie klappern wieder: Störche in der Region
Die beeindruckenden Tierfotos von Störchen in der Region haben das meine.stimme-Team animiert, daraus eine Tierseite für die Zeitung zu gestalten. Das Ergebnis ist am Samstag, 13. Mai, im Magazin "Freizeit" zu bewundern.
Sie sind ein vielfach fotografiertes Motiv und gern gesehene Gäste. Seit dem Jahr 2002 leben rund um Tripsdrill freilebende Störche. Angelockt von bereitgestellten Nisthilfen und dem Klappern der Gehegestörche des Wildparadieses hat die Wiederansiedelung bestens geklappt, freut sich Pressesprecher Birger Meierjohann. Heute sind rund um Cleebronn etwa 20 Nester belegt.
Brut in Krautheim, Zaberfeld und Cleebronn
Ein Teil der Jungstörche wird jedes Jahr mit Ringen der Vogelwarte Radolfzell markiert, so dass eine wissenschaftliche Auswertung erfolgen kann. So weiß man: Unter den Brutvögeln in Tripsdrill befinden sich Störche aus ganz Baden-Württemberg, aus Rheinland-Pfalz und sogar einige aus Frankreich und der Schweiz. Genauso wandern auch Jungvögel, die in Tripsdrill groß geworden sind, in andere Regionen ab. Einzelne haben sich nach der Geschlechtsreife aber auch in Tripsdrill zur Brut niedergelassen. Der Vorsitzende der Ornithologischen Arbeitsgemeinschaft Heilbronn, Jochen Fischer, kennt neben Cleebronn noch weitere Nistgebiete in unserer Region: "An der Ehmetsklinge in Zaberfeld brüten aktuell Störche. 2020 gab es eine Brut bei Horkheim, in den Folgejahren allerdings nicht mehr. Aus dem Hohenlohekreis sind mir Bruten aus dem Bereich Krautheim bekannt."
Die Cleebronner Storchenpopulation wird von der Weißstorchbeauftragten des Landes Baden-Württemberg, Judith Opitz, betreut. Sie weiß: „Im gesamten Bundesgebiet, vor allem aber im Rheintal und Oberschwaben, nimmt die Anzahl der Storchenpaare zu.“
Nicht gefährdet aber streng geschützt
Deshalb ist der Weißstorch in Deutschland nicht mehr gefährdet, weiterhin aber streng geschützt. Probleme hat der Vogel dennoch genügend. Opitz nennt sie: "Störche brauchen Feuchtwiesen – eben Flusstäler." Und die werden immer weniger. Statt Kleinsäuger fressen sie oft den Müll von Deponien und füttern damit auch die Jungen. "Viele Störche überwintern in Spanien, weil es dort warm genug ist und sie auf offenen Deponien, die laut EU eigentlich längst geschlossen werden müssten, zu fressen finden." Manche Störche überwintern laut Opitz aber auch in Deutschland, teils werden die Tiere gefüttert. "Das sollte aber grundsätzlich bei allen Wildtieren unterlassen werden, da dadurch die reale Nahrungssituation verschleiert wird."
Auch wenn zurzeit noch einige Störche auf den Nestern sitzen, sind schon vor zwei bis drei Wochen die ersten Jungstörche geschlüpft – auch in Cleebronn. Das haben auch einige unter den Heimatreportern des Bürgerportals meine.stimme bemerkt, die die Störche schon seit ihrer Ankunft im März hinter der Linse ihrer Kameras beobachten und deren Schönheit und Eleganz festhalten. Die Fotos dieser Tierseite zeigen einige Bilder der Heimatreporter. Auf der Themenseite www.meine.stimme.de/störche sind noch viele weitere zu finden.
Treu oder nicht?
Sind Störche ihrem Partner oder ihrem Nest treu? Das diskutiert die Community auf meine.stimme. Birger Meierjohann berichtet von den Beobachtungen aus Cleebronn: "Viele Störche haben jedes Jahr denselben Partner. Das kann gerade an einem Ort wie Tripsdrill, an dem so viele Störche nisten, kein Zufall sein. Eine Bindung zum teils langjährigen Partner besteht sicherlich. Partnerwechsel kommen aber durchaus vor. Genauso ist zwar zu beobachten, dass die Störche tendenziell ihre Nester vom Vorjahr wieder belegen. Aber auch hier gibt es Ausnahmen."
Autor:Katja Bernecker aus Heilbronn |
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