NABU ruft zur Europawahl am 9. Juni auf
Wählen für Natur und Demokratie
Heilbronn – Der NABU Heilbronn-Hohenlohe ruft alle Bürgerinnen und Bürger dazu auf, am 9. Juni zur Europawahl zu gehen und ihre Stimme für Natur, Klima und Demokratie abzugeben. Die Zukunft des europäischen Naturschutzes steht auf dem Spiel: „Die Europawahl entscheidet maßgeblich über die Zukunft des Klima- und Naturschutzes in Europa. Nur ein starkes EU-Parlament kann den Schutz unserer Lebensgrundlagen und die Umsetzung des „Green Deals“ vorantreiben. Wie wichtig das ist, zeigt nicht zuletzt die aktuelle Hochwasserkatastrophe, die den Südwesten stark getroffen hat“, erklärte Marco Lutz, Bezirksgeschäftsführer des NABU Heilbronn-Hohenlohe.
Ohne den Schutzschirm der EU-Umweltgesetze wäre die ökologische Lage auf unserem Kontinent aus Sicht des NABU viel dramatischer als heute. Aber die EU-Umweltpolitik steht vor einer historischen Belastungsprobe: „Populist*innen wollen den Natur- und Klimaschutz in der EU zurückdrängen und die Europäische Union insgesamt schwächen. Dagegen stehen wir als Naturschutzverband auf“, so Lutz. „Wir brauchen eine starke EU, um die großen gesellschaftlichen und ökologischen Herausforderungen unserer Zeit zu meistern, denn nur im europäischen und internationalen Verbund sind wir stark. Gleichzeitig wacht die EU-Kommission darüber, dass sich die Mitgliedsstaaten an ihre Zusagen halten und ihre Versprechen einlösen.“ Der NABU erinnert in diesem Zusammenhang an das im März 2024 eingeleitete EU-Vertragsverletzungsverfahren gegen Deutschland. Die EU-Kommission kritisierte darin die Versäumnisse bei der Umsetzung der EU-Vogelschutzrichtlinie. Deutschland wurde aufgefordert, seine internationalen Verpflichtungen zum Schutz der Natur einzuhalten, auch Baden-Württemberg muss hierzu seinen Beitrag leisten.
Kernforderungen des NABU zur Europawahl
1. Wasser zurück in die Landschaft: Natürliche Flusslandschaften, Moore und Naturwälder wirken wie ein Schwamm, der überschüssiges Wasser resorbiert und so hilft, Hochwasser abzumildern oder gar ganz zu vermeiden. Wir müssen mehr Flächen renaturieren, um Naturkatastrophen vorzubeugen und unsere Wasservorräte zu sichern. Die konsequente Umsetzung des Nature Restoration Law und der Wasserrahmenrichtlinie ist dafür essenziell.
2. Klimafreundlicher Umbau der Industrie: Eine nachhaltige Industriepolitik, die Kreislaufwirtschaft und Dekarbonisierung umfasst, ist zwingend notwendig, um Europas Unabhängigkeit und Wohlstand zu sichern.
3. Stärkung der Demokratie und des Rechtsstaats: Die EU muss den Schutz der Minderheitenrechte verstärken und für mehr Transparenz in politischen Entscheidungen sorgen, um die Zivilgesellschaft zu stärken.
Dringlicher Appell zur Wahlteilnahme
Der NABU setzt sich für eine EU ein, die natürliche Lebensgrundlagen nachhaltig schützt und zugleich Wohlstand sichert. „Schon wenige Stimmen können bei den aktuellen Prognosen einen Unterschied machen. Gehen Sie bitte am 9. Juni wählen! Unterstützen Sie eine starke EU, die die Natur auch in unserem Bundesland schützt und unsere Demokratie stärkt. Jede Stimme gestaltet die Zukunft Europas mit“, so Lutz.
FAQs und weitere Informationen zur Europawahl und den Forderungen des NABU finden Sie unter www.nabu.de/europawahl.
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