Solidarische Landwirtschaft Region Heilbronn
Vieles in unserer Gesellschaft muss sich ändern. Dies scheint immer mehr Menschen klar zu werden, da ein „So-weiter-wie-bisher“ uns immer wieder und immer neue Krisen beschert.
Mensch und Natur werden um des Profit Willens ausgebeutet und die Lebensgrundlagen künftiger Generationen verspielt.
Es liegt geradezu in der Luft und ist zum Greifen nah, dass es in den verschiedensten Bereichen neuer Formen des Umgangs mit der Natur und eines anderen Umgangs der Menschen untereinander bedarf.
Wir sind eine Gruppe von Menschen, die in einem begrenzten Bereich auf eine Änderung hin arbeitet, die auf der Suche nach einem solidarischen Miteinander zwischen Erzeuger und Verbraucher ist.
Solidarische Landwirtschaft ist ein Beweis dafür, dass solidarische Ökonomie – ein gemeinschaftliches Wirtschaften ohne Konkurrenzdruck und Wachstumszwang – funktionieren kann. Diese Landwirtschaft bietet allen Interessierten die Möglichkeit, unabhängig von der großen Politik, ein neues Wirtschaften zu etablieren und dabei gesunde und frische Bioprodukte aus der Region zu beziehen.
Konkret handelt es sich beim Konzept der Solidarischen Landwirtschaft um einen Zusammenschluss von einem landwirtschaftlichen Betrieb oder einer Gärtnerei mit einer Gruppe privater Haushalte. Auf Grundlage der geschätzten Jahreskosten der landwirtschaftlichen (Bio-)Produktion verpflichtet sich diese Gruppe regelmäßig im Voraus einen festgesetzten Betrag an den Hof zu zahlen, der mit dem Geld seinen Möglichkeiten entsprechend wirtschaftet. Die AbnehmerInnen erhalten im Gegenzug die gesamte Ernte sowie weiterverarbeitete Erzeugnisse wie Brot, Käse etc. sofern der Hof diese herstellt.
Bei der Festsetzung der Beträge kann i.d.R. die finanzielle Lage Einzelner mit in Betracht gezogen werden. Oft existieren "Richtwerte" als Entscheidungshilfe. Entscheidend ist, dass die Anbau- und Verarbeitungskosten und die Einkommen der LandwirtInnen und Angestellten vollständig gedeckt werden.
Die Verteilung der Ernteanteile erfolgt in regelmäßigen, etwa wöchentlichen Lieferungen direkt an die Haushalte oder zu zentralen Sammelstellen, aus denen dann nach Bedarf Lebensmittel entnommen werden können.
Grundlegend ist also, dass eine Gruppe die Abnahme der Erzeugnisse garantiert und die Ernte bzw. alles, was notwendig ist, um diese zu erzeugen, vorfinanziert. Alle teilen sich die damit verbundene Verantwortung, das Risiko, die Kosten und die Ernte.
Das Konzept der Solidarischen Landwirtschaft entstand bereits in den 1960er Jahren in Japan, wo heute etwa ein Viertel der Haushalte an einem Teikei (dt. “Partnerschaft”) beteiligt sind. In den USA gibt es zurzeit etwa 1.500 Gruppen und in Frankreich ca. 350 Gemeinschaften, die in ähnlicher Weise organisiert sind. Deutschland ist mit derzeit etwas mehr als 20 Gruppen noch etwas unterentwickelt. Dies möchte die Heilbronner Initiative ändern. Sie sucht deshalb sowohl interessierte Bäuerinnen und Bauern oder Gärtnerinnen und Gärtner als auch interessierte Verbraucher.
Kontakt: Solidarische Landwirtschaft Heilbronn - Mosbach, Frankenstr. 35/3, 74199 Heilbronn, E-Mail: info@solawi-erleben.de
Ansprechpartner: Wolfgang Bauer, Frankenstr. 35/3, 74199 Untergruppenbach, Telefon: 07131/702166, E-Mail: info@solawi-erleben.de