Harzt-IV-Empfänger soll in kleinere Wohnung ziehen

Zum heutigen Bericht in der gedruckten Ausgabe über "Meschen in Not":
ich kann nur noch den Kopf schütteln! Wer bestimmt, wie "viel" Wohnraum einer Person zusteht? Ist man nicht schon gestraft genug, wenn man unverschuldet bei Hartz IV landet? Weshalb wird man dann auch noch gezwungen, sein gewohntes Umfeld und langjährige Nachbarn zu verlassen und sich in der ohnehin schon schwierigen Situation in neuer Umgebung mit fremden Menschen zurechtfinden zu müssen? JEDEN von uns kann Harzt IV treffen, das steht fest!
Und noch viel mehr unverständlich ist mir: bei einer derart unglaublich niedrigen Miete von um die 200 Euro (nicht zu fassen!!!), weshalb kann dort nicht weiterhin gewohnt werden? Glaubt die Arbeitsagentur denn wirklich, dass man eine andere Wohnung für 200 Euro Miete finden kann? Verstehe ich es richtig? Eine kleinere Wohnung zu einer höheren Miete würde komplett bezahlt werden, eine größere Wohnung mit geringerer Miete nur zum Teil? Paradox, nicht wahr? Wo ist der Sinn darin?
Menschenverachtend, entwürdigend und vieles mehr fällt mir zu einer derartigen Bestimmung ein. Die Herrschaften, die sich diese Maßnahme ausgedacht haben (für ein angemessenes Gehalt denke ich), die sollen doch einfach mal in die "zu vermieten Anzeigen" gucken. 1 Zimmer "Wohnungen" zu 500 Euro sind da keine Seltenheit. Eine "größere" Wohnung (was immer das heißen mag) zu 1000 Euro und mehr...
Ich muss mich bremsen und zügeln, so in Rage bin ich.
Stehe ich mit dieser Meinung alleine da? Ein Aufschrei sollte durch die Nation gehen, die Behörden mit Eingaben überschüttet werden.

Privatperson:

Sigrid Wengert aus Obersulm

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2 Kommentare

Privatperson
Angelika Di Girolamo aus Künzelsau
am 02.12.2017 um 18:59

Liebe Sigrid Wengert,
erstmal danke für Ihren Beitrag! Durch ihn habe ich den betreffenden Printartikel nochmal rausgesucht und nachgelesen. Um mit Ihrer Schlussfrage zu beginnen: nein, Sie stehen mit Ihrer Meinung nicht alleine da. Ich bin auch der Meinung, dass der Betroffene in seiner Wohnung bleiben dürfen sollte und dass ihm die Miete nicht nur teilweise erstattet werden sollte.
Sie haben den Beitrag sehr genau gelesen und sich, wie ich meine, sehr einfühlsam in die Lage des in Not geratenen Mannes versetzt. Ich finde die Berichterstattung in der HZ an dem Punkt auch nicht ganz klar, wo es um die Wohnungsgröße - und Mietkostenerstattung geht.
Zum anderen stellt sich mir die Frage, ob der Sachbearbeiter des (Sozial)amtes nicht doch einen gewissen Entscheidungsspielraum hätte, auch, wenn es sicher einen vorgegebenen rechtlichen Rahmen in Form von den Bestimmungen z.B. des Sozialhilfegesetzes gibt.

Soviel von mir dazu, vielleicht findet sich noch ein in solchen Fragen kompetenteres Mitglied unserer Community, um da etwas in die richtige Richtung in Gang zu bringen. Denn mit einer Geldspende allein ist dieses Problem noch nicht gelöst.

Privatperson
Wander Gaby aus Heilbronn
am 03.12.2017 um 14:55

Es freut mich sehr, dass da jemand ist, der sich darüber aufregt. Schön dass ihr das bemerkt, was Hartz IV bedeutet. Das gibt mir Hoffnung, dass es noch Menschen gibt.
Denkt aber bitte auch bei der nächsten Wahl daran, das Sozialamt, bzw. die Angestellten dort, bildet sich nämlich ein, es würde im Interesse/Auftrag der Bürger/des Volkes handeln.