Schillerstadt Marbach am Neckar
Unterwegs in Marbach Teil 5
Der letzte Teil meiner Erkundungstour durch Marbach ist der spätgotischen Alexanderkirche gewidmet. Die Alexanderkirche liegt außerhalb der Stadtmauern und wurde wohl in drei Bauabschnitten in der zweiten Hälfte des 15. Jhr. errichtet. Zuvor war dort schon eine Kirche gestanden. Und es gab dort wohl eine Marktsiedlung, die später aufgegeben wurde. Die Größe der Kirche liegt wohl darin begründet, dass der Grafen von Württemberg, zur Zeit des Baugeginns, Marbach zu seiner Residenzstadt ausbauen wollte. Allerdings änderten sich die Besitzverhältnisse zu den früheren Zeiten öfters. Nach der Reformation wurde die Stadtkirche zur Hauptkirche. Die Alexanderkirche wurde einiger ihrer Schätze beraubt und erst nach der Renovierung 1936/28 gibt es dort wieder, zwischen Himmelfahrt und Erntedankfest, regelmäßige Gottesdienste. Selten ist auch der Name der Kirche im süddeutschen Raum. Sie ist die einzige Kirche in Württemberg, die diesem Kirchenpatron geweiht wurde.
Da die Kirche außerhalb der Stadtmauern lag, wurde sie schon damals mit schützenden Mauern und Türmen umgeben. Den Stadtbrand von 1693 hat sie ohne größere Schäden überstanden. Aber als die Bahnstrecke Backnang–Ludwigsburg 1879 erbaut wurde, die direkt an der Kirche vorbei führt, fiel die nördliche Umfassungsmauer der Kirche sowie zwei zugehörige Türme der Wehranlage den Bauarbeiten zum Opfer. Auch ist der Friedhof nun durch die Bahnstrecke von der Kirche getrennt.
Um zur Kirche zu gelangen läuft man durch ein Torhaus. Im Durchgang des Torhauses sind viele Epitaphe ausgestellt. Auch in der Kirche selbst sind Grabplatten, Grabsteine und Epitaphe zu sehen. Zudem gibt es an der Außenfassade der Kirche eine Ölbergnische. Allerdings vereinen sich hier die alte und die neue Kunst. Die Freskomalereien sind noch aus dem 15. Jhr. die Bronzeplastik von 2011. Hinter der Kirche stehen noch einige alte Grabmäler.
Im Inneren der Kirche wird der Chor und das Langhaus von einem Netzgewölbe überspannt. Es gibt ein sehr schönes Wandfresko zu sehen. Aber am außergewöhnlichsten habe ich die Dämonenfratzen an den Emporenpfeilern empfunden. Es gibt Fratzen- und Dämonenköpfe, die Sorge, Aberglaube, Rachgier, Streitsucht, Gram und Neid verkörpern. In dieser Kirche kann man sich wirklich lange aufhalten und hat danach immer noch nicht alles gesehen. Die Erklärungen stehen wieder unterhalb der Bilder.
Irgendwann werde ich nochmals nach Marbach fahren. Denn Schillers Nationalmuseum möchte ich mir auch noch anschauen.
Links zu Teil 1, Teil 2, Teil 3, Teil 4
Autor:Daniela Somers aus Untergruppenbach |
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