Musik für Blockflöte und Ventilator?
Ja, das gibt’s, allerdings ohne akustischen Beitrag des „Ventilators als Duopartner“. Sein Geräusch trat hinter das Blubbern der Weintanks im Gärraum der WG Grantschen zurück, wo die JOA gestern ihr traditionelles Konzert „Kammermusik und Wein“ gab. Nein, der Reiz des Stückes „Head Wind“ von K. van Steenhoven liegt in der optischen Verstärkung der Musik. Man sieht, was man hört – die langen Haare und die fließende Kleidung der Solistin flattern im Luftstrom des Ventilators, ihre fließenden Bewegungen im lebhaften Spiel der Töne formen eine Einheit, deren Zauber sich die Zuhörer nicht entziehen können. Die Solistin Friederike Friedmann bewies ihr hohes professionelles Niveau anschließend durch atemberaubend geschwinde Verzierungen über ruhig bleibender Melodie in E. Krähmers romantischen „Originalthema mit Variationen für Sopranblockflöte solo“. Diese Darbietungen, der Höhepunkt des Abends, wurden mit anhaltendem Beifall bedacht und vom fruchtigen Kerner der WG passend umrahmt.
Nun bietet die JOA zwar auch Musik auf Profiniveau, will aber vornehmlich den begabten Nachwuchs an professionelles Musizieren heranführen. Und so wurde der Abend passend durch die „Fanfarenklänge“ eines Blechbläserensembles der Musikschule Weinsberg eingeleitet (Praetorius, Haydn, Purcell). Den Abschluss bildete ein Projektorchester der Musikschule Unterer Neckar mit zwei Sätzen aus der Serenade Nr. 3 von R. Fuchs und der Capriol-Suite von Peter Warlock, die übrigens am 9.11. auch auf dem Programm des WKO steht.
Autor:Junge Orchesterakademie der Region Franken e.V. (JOA) aus Heilbronn |
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