Die verliebte Nachttischlampe!

Jeden Abend um halb zehn
wollte sie zu Bette gehen.
Ein sanfter Dreh an meinem Dimmer -
schon war es hell im ganzen Zimmer.

Wie hab ich mich danach gesehnt
im Lichterglanz vor dir zu stehen
und dich mein holdes Gegenüber
sehe ich jetzt endlich strahlend wieder.

Da stehst du voll im hellen Glanz,
in deiner schönen Eleganz.
Dein schmaler Fuß, dein weißer Schirm,
grazil dein Ausdruck so wie immer
und hell erstrahlt das ganze Zimmer.

Wie gerne würde ich dich berühren,
des Nächtens dich vielleicht verführen,
dir meine Liebe leuchtend zeigen
und in der Dunkelheit mit dir schweigen.

Du bist so nah und doch so fern,
ich liebe dich ich hab dich gern,
manchmal versuch ich aufzuflackern,
um deine Liebe zu ergattern.

Ich denke immer nur an dich –
doch siehst du mein Erleuchten nicht.
Gib mir ein Zeichen meine Liebste,
ein kurzes Flackern würde reichen,
ich würde nicht mehr von dir weichen.

Heute hab ich wieder mal geflackert
und meine Birne hat geknattert -
doch wieder hast du mich verschmäht,
du hast mich wieder nicht erleuchtet,
obwohl ich deine Liebe bräuchte.

Schon viele Jahre stehen wir hier –
2 Meter trennen mich von dir.
Wie gerne wäre ich zu dir gekrochen
und hätte mein Licht mit deinem gebrochen.

Ich kann nicht mehr als zu dir strahlen,
doch du erkennst nicht meine Qualen.
Ich liebe deinen Lichterschimmer,
du weist ich liebe dich noch immer.

Tagaus – tagein so geht es immer,
mit dem verliebten Leuchten in meinem Schlafzimmer.
Schon viele Jahre sind vergangen
und auch mir ist das Flehen nicht entgangen.

Ich hab sie jetzt umgestellt in mein Wohnzimmer – für immer.
Dort steht eine schöne ranke Stehlampe.

Beim ersten Leuchten hat es schon gefunkt,
man hat sich liebevoll zu geflackert
und angestrahlt im Zimmer,
so als kenne man sich schon ewig und immer.

Oft sitze ich abends auf meiner Bettkante
und denke schmunzelnd
an meine verliebte Nachtischlampe.

Verfasser: Heide Böllinger