Maiwanderung – kurz – nass – aber schön…

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Maifeiertag – die Rucksäcke wurden gepackt, die Regenkleidung verstaut und los ging es mit dem Auto nach Untergriesheim.

Anita hatte meinem Frauchen eine neue Wegstrecke empfohlen, die wollten wir heute zusammen laufen.

Kaum war ich aus dem Auto gesprungen, konnte ich einen mir noch unbekannten Geruch wahrnehmen – ich reckte die Schnauze in die Luft – was konnte das sein – keine Ahnung – also stürmte ich los, um herauszufinden, welcher Duft hier in der Luft lag. Die Rufe und Befehle von Frauchen hörte ich nur noch leise im Hintergrund – der Geruch zog mich allerdings magisch an – ich wollte, ja ich musste wissen was das war. Plötzlich hielt ich inne, da standen sie in einem Gatter. Drei Braune und ein Weises – was konnte das sein. Lange Hälse hatten sie und einen Pony im Gesicht. Ich blieb in sicherem Abstand stehen und schaute mir die großen Tiere an – so etwas hatte ich noch nie gesehen. Völlig außer Atem kam Frauchen angerannt und war heil froh, dass ich so brav vor dem Gatter stand. Na ja sie kann sich halt immer auf mich verlassen – ich schau andere Tiere neugierig an, aber jagen oder ihnen etwas Böses tun würde ich nie. Das weiß Frauchen und doch rennt sie jedes Mal, wenn ich es eilig habe hinter mir her. Das soll einer verstehen.
Frauchen und Herrchen rätselten nun ob es Lamas oder Alpakas sind – egal sie sahen schön aus und rochen einfach herrlich. In einem anderen Gatter gab es große Gänse, die wollten uns aber nicht in der Nähe haben und schnatterten ganz aufgeregt. An einer großen Scheune stand das Scheunentor offen, viele kleine Gatter waren darin und wunderschöne Schafe und sogar kleine Lämmchen konnten wir sehen. Wir waren alle begeistert, so viele schöne Tiere sieht man selten. Die schöne Mühle mit den netten Tierchen mussten wir nun durch queren, dann ging die Wanderstrecke los.
Ein kleines Bächlein am Wegesrand war unser Begleiter und sein Bachlauf war kunterbunt geschmückt mit allerlei bunten Wiesenblumen. Eine herrliche, neue Wegstrecke lag vor uns und ich war natürlich total aus dem Häuschen – alles Neue ist für mich großartig. Ich sprang fröhlich vorne weg und konnte so natürlich als erste die Gegend erkunden. Ich habe mich total wohl gefühlt, überall Wiesen, Wälder, Bäche – sogar ein kleines Wehr war am Bach zu sehen und dann fiel der erste Tropfen, ein dicker – er traf mich an der Schnauze. Ich schaute zu Frauchen und Herrchen zurück, die hatten sich schon eingehakt und liefen unter dem Schirm. Herrchen sagte, das sei nur ein kleiner Schauer, der ist schnell wieder vorbei und so liefen wir weiter. Doch dann hörten wir es donnern und plötzlich goss es wie aus Kübeln. Die Regencapes wurden angezogen und ich bekam meinen Regenmantel umgeschnallt. Jetzt hatten es Frauchen und Herrchen plötzlich sehr eilig – wir wollten so schnell als möglich wieder zum Auto zurück. Bei der Mühle schauten wir noch einmal kurz bei den Alpakas oder Lamas vorbei, dann ging es zügig zurück zum Auto. Ich war tropfnass, im Auto musste ich auf ein Handtuch sitzen. Schon bei der Heimfahrt überkam mich so eine Ahnung, dass es jetzt wohl heißen könnte – Emilie ab unter die Dusche – baden. Das bisschen Dreck könnte ich doch auch abschütteln, aber ich kenne mein Frauchen – so einen kleinen Dreckspatz will sie nicht im Haus haben. Es kam wie es kommen musste – die Dusche wartete schon auf mich. Eine braun schwarze Brühe lief den Ablauf hinunter – Frauchen hatte Recht – ich war ein kleines schmutziges Ferkelchen. Jetzt wurde ich noch trocken geföhnt und gefüttert - dann legte ich mich müde in mein Körbchen. Eine kurze, nasse, aber schöne Wanderung hatte ich heute mit Frauchen und Herrchen erlebt – zufrieden schlief ich ein und träumte von großen, wilden Tieren – die Lama oder Alpaka heißen.

Autor:

Heide Böllinger aus Bad Friedrichshall

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