Bad Friedrichshall-Kochendorf
Unterwegs in Kochendorf Teil 2

Blick auf das Greckenschloss. Davor die Meierei. | Foto: Daniela Somers
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  • Blick auf das Greckenschloss. Davor die Meierei.
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Nach dem Rathaus und der Kirche in Teil 1 geht es nun zu den Schlössern von Kochendorf. Der kleine Ort hat gleich 3 Schlösser. Allerdings wird das St. Andrésches Schlösschen gerade restauriert und ist komplett verhangen. Da sieht man garnichts. Alle drei Schlösser gehen auf die Herren Greck von Kochendorf zurück. Ihr Familiengeschichte ist sehr umfangreich. Deswegen habe ich die Wikipediaseite auch hier verlinkt. Ursprünglich waren sie wohl ein, aus der Ministerialität stammendes, niederes Adelsgeschlecht in Kochendorf. Über die Jahre kamen sie zu Geld und Macht und waren, auch durch eine Heirat, ab dem Jahr 1532 alleinige Besitzer von Kochendorf. 1553 wurde unter Wolf Conrad Greck I. das Schloss Lehen an der Stelle eines früheren Wasserschlosses erbaut. Er hatte drei Söhne und bei der Erbteilung blieb einer der Söhne im Schloss Lehen. Ein anderer Sohn errichtete um 1600 auf dem Lindenberg das so genannte Greckenschloss. Der jüngste Sohn bewohnte den dritten Herrensitz in Kochendorf, das gegenüber von Schloss Lehen liegende Unterschloss. Auf dem Platz des Unterschlosses steht heute das St. Andrésches Schlösschen. Die Grecken von Kochendorf haben ihre Macht und ihren Besitz größtenteils im Dreißigjährigen Krieg verloren. Und auch durch die Erbteilung wurde ihr Besitz immer kleiner. Ein Teil von Kochendorf ging 1672 an den Freiherrn Johann Daniel Rollin von Saint-André. Dessen Sohn Friedrich Magnus von Saint-André (1674–1731) erbaute 1710 anstelle des Unterschlosses das so genannte St. Andrésche Schlösschen. Womit der Name des Schlösschens erklärt wäre. Das Greckenschloss wurde vom Ältesten der Brüder gebaut. Über drei Jahre mit Frondienst. Interessant ist, dass sich die Untertanen gewehrt haben. Ihre Beschwerden gingen bis vor das Reichskammergericht. Ein Urteilspruch ist wohl nicht bekannt. Aber 1604 kam es zu einem Vertrag zwischen Ortsherren und Untertanen, in dem sich beide Parteien verpflichteten, den Streit beizulegen. Das zweiflügelige Schlossgebäude liegt auf dem Höhenzug, während sich der Schlosshof und Meiereihof nach Westen über den Abhang zur Kirche erstrecken. Auch hat zur damaligen Zeit ein Turnierplatz zum Anwesen gehört. 1829/30 ging das Schloss in Privathand über und war zeitweise eine Zigarrenfabrik, später eine Likörfabrik. Heute ist darin eine Grundschule, eine Musikschule und eine Malschule untergebracht. Leider kann man nur außen herum gehen. Und somit ist es schwer zu fotografieren. Vielleicht war es aber auch an einem Sonntag ungünstig.
Das Schloss Lehen ist ein Renaissance-Schloss. Es war einstmals von einem Wassergraben umgeben und von drei Türmen bewehrt. Noch heute kann man die Befestigungsanlage des Schlosses sehen. Die Hauptstrasse geht direkt daran vorbei. Allerdings gibt es nur noch zwei Türme. Das Schloss wurde schon 1953 in ein Hotel umgewandelt. Die Stadt Bad Friedrichshall bietet auch eine Drei- Schlössertour an. Nur leider zur Zeit nicht. Da ja das St. Andrésches Schlösschen renoviert wird. Aber wenn es dann mal fertig ist, werde ich diese Tour wohl mal mitmachen.
Ich habe wie immer die Erklärungen unter die Bilder geschrieben.

Autor:

Daniela Somers aus Untergruppenbach

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