Schwanen Teenies
Idyllisch und romantisch - aber bald kommt die Vertreibung aus dem Paradies

Foto: Heide Böllinger aus Bad Friedrichshall
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Im Mai machte ich im Ziegelei Park eine wundervolle Entdeckung, eine Schwanenfamilie mit sechs flauschigen kleinen Küken vergnügten sich im erfrischenden Nass des Sees.
Ein romantisches Bild – große, schneeweiße Schwaneneltern und dazwischen die kleinen kuscheligen Küken, die vergnügt im Wasser planschten.
Idylle pur – die mich sehr erfreute und an die ich mich immer wieder gerne erinnert habe.
Schon damals dachte ich mir, die muss ich noch einmal besuchen, um zu sehen wie groß der Nachwuchs geworden ist. Vor zwei Wochen besuchte ich nun den Ziegelei Park aufs Neue und entdeckte die Schwanenfamilie im tiefen Gras. Alle saßen zufrieden auf der Wiese und waren damit beschäftigt, den frischen Klee zu fressen.
Nach kurzer Zeit machten sich alle auf den Weg zum See. Der Eingang zum See war mit Büschen bewachsen und keiner traute sich als erster das kühle Nass zu erreichen. So gab es einen kleinen Schwanenstau, der sich aber, als der Papa eintraf auflöste und einer nach dem anderen durch das Loch im Buschwerk schlüpfte.
Groß und kräftig sind alle sechs Jungen geworden - es hat mich sehr gefreut, dass sich alle sechs Jungen bester Gesundheit erfreuten. Im Mai hatten die kleinen Küken ein flauschiges weiß-gräuliches Aussehen. Schwanenküken sind Nestflüchter – nach dem schlüpfen aus dem Ei können sie sofort schwimmen und suchen sich von Anfang an selbst ihre Nahrung. Gerne fressen sie Wasserpflanzen, Algen, Schnecken, Würmer, Gras und natürlich den leckeren Klee. Die Küken werden von den Eltern aufgezogen und behütet. Nach zwei Monaten sehen die Küken grau-braun aus, man nennt sie jetzt auch scherzhaft hässliche Entlein. Heute hatten sie ein fast bräunliches Federkleid und waren auf dem Weg zum See sehr ungelenk beim Gehen. Groß und schwer sind die Teenies geworden. Bald werden sie fliegen können und ihr Federkleid wird sich weißgrau verfärben. Zwischen Oktober und März werden die Jungschwäne vom den Schwanen Eltern aus der Kinderstube hinausgeworfen. Für die Jungschwäne kommt dies unerwartet – statt Fürsorge bekommen sie nun Schnabelhiebe und lautes ärgerliches Geschnatter zu hören. Einer nach dem anderen wird vertrieben und muss sich nun selbst sein eigenes Revier suchen. Was für den Menschen beängstigend und bedrohlich aussieht ist aber ein natürlicher Vorgang in der Natur der Schwäne. Manche Schwäne bleiben jahrelang Einzelgänger bis sie eine passende Partnerin gefunden haben. Haben sie ihren Partner gefunden bleiben Schwäne ein Leben lang zusammen – eine unverbrüchliche Treue und Liebe, die es nur selten im Tierreich zu finden gibt. Im Frühjahr bauen sie ein Nest, das sie, wenn es nicht zerstört wird ein Leben lang benutzen. Die Schwänin legt ihre Eier im Nest ab und beginnt mit dem brüten. Der Schwanen Papa beschützt das Nest und seine Partnerin. Dann schlüpfen die kleinen flauschigen Küken und die fürsorgliche Zeit beginnt, die uns Menschen immer so erfreut, wenn wir die kleinen Küken umsorgt von Mama und Papa Schwan auf dem Wasser dahingleiten sehen…

Autor:

Heide Böllinger aus Bad Friedrichshall

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