Unser persönlicher Traumpfad
Lechweg Etappe 7 und 8 teilweise

Zugabe bei der Rundtour zum Lechweg 8 | Foto: WandernGabyErich
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Um Übernachtungen zu sparen, fahren die Heilbronner morgens früh los und gehen direkt auf Tour.
Die 19 km der 7. Etappe Lechweg wurden zweigeteilt. Deshalb war der Start in Höfen beim Flugplatz und führte hinunter zum letzten Wildfluss. 
Entgegen der vorgegebenen Richtung ging es hinauf nach Weißenbach ziemlich lange am Fluss entlang. Am Ende der Etappe würde man diesen Abschnitt vielleicht als langweilig empfinden. Doch wenn man gerade aus dem verregneten Zuhause kommt und bei herrlichstem Sonnenschein einen wunderbaren Wandertag vor sich hat, genießt man jeden Schritt. Abwechslung bieten die Pflanzen am Wegesrand und immer wieder der Fluss selbst.
Ein extra Highlight ist der Riedener See. Für dieses Niedermoor muss man zwar einen Umweg in Kauf nehmen, das ist aber bei einer geteilten Etappe kein Problem und eröffnet die Umrundung dieses Naturjuwels. Orchideen auf kleinen Inseln mitten im Wasser. Unterwasserwald und Quellen lassen den See stellenweise smaragdartig schimmern. Von den fliegenden Edelsteinen, sprich Libellen, war noch nichts zu sehen, dafür war es noch etwas zu kühl. Der Campingplatz war bereits vollständig ausgebucht, doch eine Einkehr ist immer möglich.
Das Hotel befand sich in Pflach und dies erforderte am zweiten Tag eine längere Busfahrt mit Umstieg in Reutte. Oft daran vorbei gefahren, hat auch dieser Ort seinen Reiz, dass die Zeit verflog. Gestartet wurde wieder in Höfen, galt es ja den zweiten Teil der 7. Etappe zu bewältigen. Obwohl nun flussabwärts gewandert wurde, führte Strecke von Holz aus steil und abenteuerlich hoch hinaus zur Kostarieskapelle. Ein schöner Rastplatz mit einem herrlichen Blick hinüber zum Tegelberg belohnt die Lechwegwanderer für diesen Aufstieg.
Unterwegs wurden Vögel beobachtet. Steinadler waren es definitiv nicht, die kennt man. Die Höhe und das Flugbild ließen die Herzen höher schlagen. Es könnte sich um die im Lechtal angesiedelten Bartgeier handeln. Welch ein glücklicher Umstand diese erhabenen Tiere in freier Natur beobachten zu können. 
Schon bald streift der Blick von oben die Wasseroberfläche des Frauensees. Dort ist bewirtschaftet, was entlang des Weges eher selten der Fall war. Kurz vor dem Ziel in Pflach führt die Strecke über den Vogel-Erlebnispfad und auf den damit verbundenen Beobachtungsturm. 
Am Morgen hieß es schon wieder zusammenpacken und ab nach Füssen. Die Frühaufsteher wurden honoriert, indem sie die Stadt fast für sich alleine hatten. Glücklicherweise war das Tourist-Info Büro schon geöffnet und so konnten sie die Stempelkarte für das Schwangau mitnehmen und schon fleißig sammeln, wo die Wege sich decken.
Man hatte sich nämlich für eine Rundtour von Füssen hinaus zum Schwansee und hoch zum Alpenrosenweg entschieden um diesen halben Abschnitt der Etappe 8 bis zum Lechfall zu wandern.
Am Lech entlang fanden die Pflanzenkenner direkt am Weg den Vogelnestwurz, eine Orchidee, die so unscheinbar daherkommt, dass sie kaum einer beachtet. Ein Schwanenpaar mit Nachwuchs zog da schon eher die Aufmerksamkeit auf sich. 
Am Schwansee angekommen beeindruckte das Schloss Neuschwanstein in der Ferne. Doch bald war der Blick wieder von Bäumen verstellt und die Natur am Rosenteich wichtiger als das Wahrzeichen des Schwangaus. 
Steil ging es hinauf zum Alpsee, der auf dieser Tour nur kurz gestreift wurde. Enttäuschend, am Alpenrosenweg gibt es nicht eine dieser schönen Alpenblumen zu sehen. Kann auch gar nicht sein, da er viel zu niedrig und im Wald verläuft ist es nicht der Bereich, den die Pflanzen mögen. Man sollte früher im Jahr da sein, dann könnte man viele Leberblümchen finden. 
Eine etwas verwirrende Beschilderung führte dazu, dass der Kalvarienberg von der falschen Seite her bestiegen wurde. 
Calvarienberge haben die Wanderführer schon einige bestiegen, doch das was sich hier bot, übertrifft alles. Jede Station eine kleine Kapelle und Berg so wunderbar angelegt und eindrucksvoll dargestellt, dass auch jeder Ungläubige beeindruckt ins Grübeln kommt.
Dann ging es Richtung Füssen zurück. Der absolute Kulturschock kam dann kurz vor dem Lechfall, zu dem man mit dem Auto oder Bus hinfahren kann. 
Ein sonniger Samstag nach einer langen Schlechtwetterperiode hatte ziemlich viele Menschen zu diesem Ausflugsziel gelockt. Nichts für Wanderer, die unterwegs kaum jemanden trafen und die Ruhe genossen. Nur rasch ein Foto und schnell weiter in die Stadt. Glücklicher Weise war das noch nicht das Ende des Weges für uns. Eine Zwischen-Etappe und zwei weitere Highlights standen noch aus. 
So fiel der Abschied nicht schwer und die Heimfahrt verlief reibungslos.

Autor:

Wandern mit d'r Gaby un em Erich aus Heilbronn

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