Meine Heimat in Print: September 2024
Sonne, Linden und Wespennachwuchs
So viel Interessantes bietet unsere Region: Rosengallen als Kinderstuben in Heckenrosen und die Lindenanlage in Neuenstadt. Diese Heimatreporter-Beiträge haben es auf die Meine Heimat-Seite geschafft, die am Samstag, 28. September, in der Zeitung ist. Außerdem: Fritz Renner stellt sich im Steckbrief vor.
Ein Dach aus Blättern
Text von unserer Heimatreporterin Daniela Somers
Unterwegs in Neuenstadt: Vorläufer der Lindenanlage war eine mächtige Linde. Adelige und Bürger stifteten Säulen.
Wohl schon bei der Stadtgründung von Neuenstadt stand neben dem Schloss eine Linde. Ursprünglich wahrscheinlich eine Gerichtslinde. Der Platz, an dem die Linde stand, wurde im Jahr 1558 ummauert. Herzog Christoph von Württemberg veranlasste die Ummauerung. Sein Name und Wappen sind in das rundbogige Eingangsportal der Anlage eingemeißelt. Zudem gibt es links des Portals eine steinerne Inschrift. Die Inschrift lautet: "Dise Lind stedt in Gots Handt wlcher do neiged der ein Ceyl Kricz oder schreibt oder ein unf. der hat ein Hand verlor." Was nichts anderes bedeutet als: Die Linde steht unter Gottes Schutz und bei jeder mutwilligen Beschädigung des Baumes oder der Säulen wird die Hand abgehackt.
Schon 1689 hatte der Baum so beträchtliche Ausmaße, dass er ein beliebtes Motiv für Künstler und Fotografen wurde. Es gab auch schon damals Postkarten mit der Ansicht der Linde. Und zu der Zeit hieß Neuenstadt sogar Neuenstadt an der Linde. Der Neuenstädter Schulmeister Jakob Frischlin beschrieb den Baum im Jahr 1606 mit den Worten: "So breit und dick, dergleichen keiner in ganz Europa zu finden ist, welches Aest herumliegen auf 160 Säulen. Ist mancher Ast so dick als etwa ein großer Baum. Hat jeder Ast bis zum Stamm 30 Schritt und ist der Stamm 30 Ellen dick." Zum Tragen der Äste wurden von Adligen und Bürgern schon seit dem Mittelalter verzierte Steinsäulen gestiftet. Die Säulen zeigen meist die Stifterwappen. Zum Beispiel der Herrenhäuser Ehrenberg, Berlichingen und Gemmingen.
Stark geschädigt
Allerdings war der Baum im frühen 20. Jahrhundert schon stark geschädigt. Von ehemals drei Gipfelästen war nur noch einer übrig. Obwohl der Stamm in Bodennähe einen Umfang von 15 Metern hatte, mussten die Äste stark gestützt werden und waren mit Halteseilen stabilisiert. In einer Veröffentlichung des Heilbronner Verkehrsvereins von 1917 wurde die Linde als Ruine bezeichnet. Zeitgleich wurden damals schon junge Bäume nachgezogen, um das lichte Blätterdach wieder zu schließen. Bei Kämpfen im Zweiten Weltkrieg wurden die Halteseile stark beschädigt und die Linde fiel danach einem Gewittersturm zum Opfer. Die jüngeren Bäume und Säulen blieben bestehen. In der Mitte wurde 1945 eine neue Linde gepflanzt, die bis heute dort steht. Diese Anlage ist wirklich sehenswert. Wenn es heiß ist, ist es unter den Linden herrlich.
@ Beitrag in voller Länge:
Weitere Ausflüge
Heimatreporterin Daniela Somers ist viel in der Region und darüber hinaus unterwegs und bringt von jedem Ausflug einen Bericht mit. Aktuell hat sie neben sieben Beiträgen zu Neuenstadt zum Beispiel über Sulzfeld, Möckmühl, Waldenburg, Freiberg, Besigheim und Markgröningen geschrieben. Alle Beiträge sind unter ihrem Profil zu finden: meine.stimme.de/somers
Kinderstuben an Heckenrosen
Text von unserer Heimatreporterin Heidrun Rosenberger
Zurzeit ist das Phänomen gut zu beobachten: Rosengallwespe verpuppt sich für den Winter.
Wenn an den Wildrosensträuchern die Blätter fallen, kann man eigenartige, gekräuselte Gebilde sehen: knallig, korallig und bizarr. Es handelt sich dabei um Rosengallen, Larvenkammern der gemeinen Rosengallwespe, ein etwa fünf Millimeter großes Insekt. Im Volksmund nennt man die Gallen auch Schlafäpfel, da man früher meinte, die moosartigen Gebilde fördern den Schlaf, wenn man sie unter das Kopfkissen legt.
Die Weibchen der Wespe legen zwischen Mai und Juni mehrere Eier in die Knospen und Triebe der Hundsrose. Die Larven lösen durch ihren Fraß die Gebilde der Galle aus, die sie umgibt und mit Nahrung versorgt. Ende Sommer, Anfang Herbst verpuppen sich die Larven und verbringen den Winter in ihren Kammern, schlafend als Puppen. Im Frühjahr nagen sich die jungen Wespen den Weg ins Freie, und alles beginnt von Neuem. Seit vielen Jahren beobachte ich dieses Schauspiel. Ich finde dies einfach faszinierend.
Weitere Namen für die Rosengallen
Die Gebilde der Rosengallwespe haben viele Namen im Volksmund. Heimatreporterin Anneliese Herold kennt von ihrer Oma zum Beispiel den Begriff Marias Bettstroh, schreibt sie in den Kommentaren. Weitere sind Rosenapfel oder Heilandsbart.
Beitrag auf meine.stimme:
Freude an Blumen und Insekten
Text von Heimatreporter Fritz Renner
Wenn ich ins Gärtle hinterm Haus gehe, erfreuen mich immer wieder die Blumen und Insekten, die Spatzen und Tauben. Natürlich auch die Früchte tragenden Pflanzen, Zucchini, Paprika, Tomaten und Kräuter.
Dabei erinnere ich mich immer wieder an Paul Gerhardt (1607–1676), der das schöne Lied gedichtet hat: "Geh aus, mein Herz, und suche Freud in dieser lieben Sommerzeit an deines Gottes Gaben; schau an der schönen Gärten Zier und siehe, wie sie mir und dir sich ausgeschmücket haben. Die unverdrossene Bienenschar fliegt hin und her, sucht hier und da ihr edle Honigspeise; des süßen Weinstocks starker Saft, bringt täglich neue Stärk und Kraft in seinem schwachen Reise."
Wunderbar ist Gottes vielfältige Schöpfung, an der auch noch wir älteren Leute uns sehr erfreuen und dafür dankbar sind.
Beitrag auf meine.stimme:
Heimatreporter-Steckbrief
Name: Fritz Renner
Alter: 87 Jahre
Heimat: Obersulm-Affaltrach
Beruf: heute Rentner, früher Landwirt und Weingärtner, später Heilerziehungspfleger
Hobbys: singen, malen, fotografieren, Gartenarbeit, Haushalt
Auf meine.stimme aktiv seit: Oktober 2017
Was Fritz Renner an meine.stimme gefällt: Die vielen schönen Bilder und bei den Gewinnspielen mitzumachen. Da ich nicht mehr so mobil bin, ist es schön, dass ich mir die Heimat auf den Bildschirm holen kann
@ Profil auf meine.stimme: meine.stimme.de/renner
Auf dem Weg: Bänke und Wege
Der Herbst lockt viele zu Wanderungen und Ausflügen in der Region ins Freie. Wer da unterwegs ist, findet sie immer wieder: wunderschöne Wege und verwunschene oder idyllische Bänke. Diese mit Handy oder Kamera aufzunehmen, dazu ruft das aktuelle Gewinnspielthema auf meine.stimme auf. Das Thema lautet konkret: "Auf dem Weg: Bänke und Wege." Bis zum 13. Oktober kann jeder mitmachen: meine.stimme.de/weg. Zu gewinnen gibt es einen Gutschein der Heilbronn Marketing für eine Stadtführung in Heilbronn für zwei Personen. eck
@ Mitmachen auf meine.stimme:
Gewinnerin von "Sonnenanbeter"
Der Spätsommer war die richtige Zeit für das Fotogewinnspielthema "Sonnenanbeter". Auf meine.stimme sind dazu 459 Motive eingegangen. Ob klassisch die Sonnenblume oder Bienen und Schmetterlinge, aber auch Zinnien und eine Eidechse sind darunter. Das Gewinnerfoto kommt von Heimatreporterin Stephanie Rüdele und zeigt beides vereint: die Sonne und eine einzelne Pusteblume, die gen Sonne zu blicken scheint. Als Preis erwartet die Zweiflingerin jetzt eine mit dem Gewinnermotiv bedruckte Picknickdecke: perfekt fürs nächste Sonnenbad. Alle Motive sind unter meine.stimme.de/tag/sonnenanbeter zu bewundern. eck
Alle Beiträge der früheren Meine Heimat-Seiten sind auf dieser Themenseite zu finden.
Autor:Katja Bernecker aus Heilbronn |
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