Gartenparadies 3/3: Im Paradies zwischen den Weinreben
Das Törchen schwingt auf und der Besucher steht mitten im Paradies – im Gartenparadies, wie man es sich vorstellt. Der Schrebergarten der Familien Hollederer und Schnappauf aus Heilbronn, der einer der drei Gewinnergärten und somit Gartenparadiese des meine.stimme-Gewinnspiels "Mein Gartenparadies" ist, ist ein richtiger Generationengarten. "Meine Eltern haben ihn 1958 gekauft und ihn als Nutzgarten bewirtschaftet." Das haben Ute Hollederer und ihr Bruder geändert, als sie die Pflege des 10 Ar großen Grundstücks übernommen haben. Statt Kartoffelkäfer von den Kartoffelpflanzen abzusammeln, nutzt die 56 Jahre alte Rechtsanwaltsfachangestellte ihre Zeit lieber dazu, die Mischung aus Obstbäumen, Wiese, Gartenhäuschen mit Terrasse in Schuss zu halten, schöne Deko-Elemente zu platzieren, einen ihrer hübschen Kränze zu flechten und über einen Stuhl zu hängen und natürlich auch dazu, die Idylle des Kleinods zu genießen. Wer mag, kann sein Auge beim Zupfen der Brombeeren, Ernten von Zucchini oder der Plattpfirsiche über die Weinberge ringsum schweifen lassen. Nur ab und zu unterbricht ein vorbeituckernder Traktor oder das Zischen der Stadtbahn, die tief unten aus dem Tunnel nach Weinsberg düst, die Ruhe.
"Für jedes Kind haben wir einen Obstbaum gesetzt", erzählt die Biberacherin. Ihre 27-jährige Nichte Claudia Schnappauf, die auch zum Vor-Ort-Termin mit dem meine.stimme-Team und dem Experten der Bundesgartenschau, Rüdiger Eckhardt, gekommen ist, nennt zum Beispiel eine Reneklode ihr eigen. Ein schön gestaltetes Metallschild mit ihrem Namen und dem Geburtsjahr ziert den prächtigen Baum.
Familienmittelpunkt
Aber natürlich macht so ein Gelände auch Arbeit: "Wir haben eine What’s-App-Gruppe. So fragen wir uns gegenseitig, wer wann in den Garten kommt und zu welchem Zweck – erholen oder arbeiten." So wird schnell klar, warum Ute Hollederer ganz klar sagt: "Der Garten ist unser Familienmittelpunkt." Die Hollederers kommen aus Biberach, die Schnappaufs aus Horkheim ins Gewann Äußerer Pfühl im Heilbronner Osten gefahren.
"Leider sind die Rosen und Pfingstrosen jetzt verblüht", bedauert Ute Hollederer, dass die schönste Blütezeit im Garten vorbei ist, als der Stimme-Fotograf zum Bildermachen kommt. Denn natürlich kann sie nicht überall Blumen pflanzen und Kübel aufstellen, wie sie das in einem Garten vor der eigenen Wohnungstür machen würde. Schließlich ist nicht täglich jemand zum Gießen vor Ort.
Liebevolle Details
Doch die liebevollen Details machen das wieder wett. Hier steht eine Vase auf einer alten Holzbockleiter, die Ute Hollederer auf dem Recyclinghof entdeckt und erbeten hat. Dort ziert ein altes Windlicht die wettergegerbten Klappstühle, die man lieber anschauen sollte, als darauf Platz zu nehmen. Die gedeckte Kaffeetafel auf der Terrasse macht ein altes wunderschönes Blümchenservice zur Augenweide. Strom und fließend Wasser gibt es hier nicht. Dafür einen Brunnen, der auch zum Kühlen von Sekt- und Bierflaschen dient, ein großer selbst gebauter Grillkamin, selbst hergestellte Loungemöbel aus Europaletten, ein Stehtisch aus einer Kabeltrommel. Auch das Fundament des Schaukelgestells ist im Moment zum Bistrotisch überbaut – so lange bis vielleicht irgendwann die Kinder der vier Töchter der Familien Hollederer und Schnappauf den Garten zum Spieleparadies machen. Welcher Obstbaum dann wohl für den Nachwuchs gepflanzt wird? Text: Katja Bernecker
Hier geht es zu den anderen Teilen der Gartenserie und zwei weiteren Gartenparadiesen:
Teil 1:
Autor:Carolin Kirsch aus Heilbronn |
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