Große Ohren – große Jagdkünste

In Baumhöhlen fühlen sich Bechsteinfledermäuse wohl | Foto: Renate Keil
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Viele Tier- und Pflanzenarten weltweit sind vom Aussterben bedroht. Auch die Bechsteinfledermaus gilt in Deutschland als stark gefährdet und ist nach europäischem Recht streng geschützt. Die Flugkünstlerin jagt im Wald nicht nur Fluginsekten, sondern sammelt diese auch in gekonnten Flugmanövern von Blättern und vom Boden ab.

Insgesamt 25 Fledermausarten gibt es in Deutschland. Mit 25-30 Zentimetern Spannweite und 7-12 Gramm Gewicht ist die Blechsteinfledermaus eine nur mittelgroße Art, allerdings hat sie ziemlich großen Ohren. Aus gutem Grund: Denn zur Jagd nutzt sie nicht nur den hochauflösenden Ultraschall, sondern empfängt mit ihren Ohren auch tieferfrequente akustische Reize, wie z. B. das Krabbelgeräusch von Spinnen oder Käfern.

Ohne Altholz geht es für sie nicht

Die Bechsteinfledermaus ist die wohl am stärksten an den Lebensraum Wald gebundene einheimische Fledermausart. Mit ihren kurzen, breiten Flügel kann sie sich relativ langsam in dichter Vegetation bewegen. So kann sie ihre Beute von Blättern und vom Boden absammeln. Zum Überleben braucht die Bechsteinfledermaus naturnahe Buchen- oder Laubmischwälder mit viel Alt- und Totholz und einer überdurchschnittlich hohen Dichte an Baumhöhlen. Aber wegen der vielerorts intensiven Nutzung der Altholzbestände findet sie diese immer seltener. Auch der mit dem Pestizideinsatz in der Land- und Forstwirtschaft einhergehende Insektenschwund und die Zerstückelung der Wälder durch Straßen machen ihr zu schaffen.


Naturwaldanteil ausweiten

Fledermäuse wie die Bechsteinfledermaus sind als Insektenfresser ein wichtiger Baustein im Ökosystem unserer Wälder. Aber nur ein alter, naturnaher Laubmischwald ohne Pestizideinsatz bietet ihnen einen geeigneten Lebensraum. Deshalb ist entscheidend, dass Bund und Länder endlich mehr Naturwälder ausweisen, in denen sich Bäume frei entwickeln und alt werden können. Der BUND fordert Naturwälder auf mindestens 10 Prozent der hiesigen Waldfläche auszuweisen. Aber auch in unseren Wirtschaftswäldern brauchen wir robuste ökologische Mindeststandards. Der Einsatz von Pestiziden im Wald muss dringend verboten werden, denn sonst haben Bechsteinfledermaus, Gartenschläfer und Co. immer weniger zu fressen.

In Baumhöhlen fühlen sich Bechsteinfledermäuse wohl | Foto: Renate Keil
Bechsteinfledermäuse brauchen naturnahe Wälder mit hohem Anteil an alten Bäumen, Todholz und vielen Baumhöhlen
Auch der scheue und seltene Gartenschläfer braucht naturnahe Wälder | Foto: Jiří Bohdal

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3 Kommentare

Privatperson
Anneliese Herold aus Oedheim
am 29.03.2022 um 19:41

Ein sehr schöner, informativer Bericht!

Privatperson
Uschi Dugulin aus Neuenstein
am 29.03.2022 um 20:50

Danke für diesen informativen Beitrag! Sehr gut ;-)

Privatperson
Daniela Somers aus Untergruppenbach
am 30.03.2022 um 14:26

Sehr interessant und informativ! Klasse!