Arnold Stadler beim 10. Symposium des Abendgymnasiums
Wo die Milchstraße die Dorfstraße kreuzt, in „Schwäbisch Mesopotamien“, zwischen Donau und Rhein, spielte und spielt das Leben, das Romane füllt: Das Werk Arnold Stadlers. Der Büchner-, Kaschnitz-, Kleist- und noch viel mehr Preise-Träger besuchte Heilbronn als Gast beim 10. Symposium des Abendgymnasiums am Kolping-Bildungszentrum. Ein großer Gegenwartsliterat, ein freundlich-bescheidener Vorleser, ein selbstkritischer Denker. Bei seinem vierten Besuch in der Käthchenstadt gehörten viele Stadler-Neulinge zu den rund 150 Gästen im Abraham-Gumbel-Saal der Volksbank. Sie bekundeten nicht nur literarischen Geschmack, so freute sich Schulleiterin Dr. Inka Knittel, sondern auch Wertschätzung für die Abendgymnasiasten. Ihr Mann, Dr. Anton Knittel, führte als Landsmann, Literaturwissenschaftler und persönlicher Freund in Stadlers Werk ein. Stadler selbst stellte von Anfang an klar: „Was ich schreibe, hat natürlich mit mir zu tun“. Allerdings: „Mein Ehrgeiz ist es, nichts zu recherchieren. Es ist in gewisser Weise das Leben selbst, das ich schreibend vergegenwärtige.“ Die Kostproben dieses Schreibens nahmen die Zuhörer in vollen Zügen auf, Zwischenapplaus spendend, amüsiert und immer wieder überrascht von der oft philosophischen Dichte, mit der dieser Mann das Leben liebevoll seziert. G-P
Eingestellt von: Ulrike Kieser-Hess
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