Pausenbrot verpacken? Alu, Frischhaltefolie, Papier oder Box?
Seit gut einem Monat läuft wieder der „normale“ Schulbetrieb und auch bei den „Großen“ ist Homeoffice häufig vorbei. Jetzt kommen wieder Pausenbrot & Co. in den Rucksack, Ranzen oder die Tasche fürs Büro. Aber welche Verpackungen können wir bedenkenlos verwenden?
Schlechte Lösung: Alufolie
Einwegverpackungen wie Alufolie, Frischhaltefolie und Butterbrotpapier sind nicht zu empfehlen. Um Aluminium zu erhalten, wird z. B. Bauxit eingesetzt. Dieses Erz wird in den Tropen im Tagebau gefördert, was mit Rodungen im Primärwald verbunden ist. Bei der Alu-Gewinnung fällt mit giftigen Schwermetallen durchsetzter, durch Natronlauge ätzender Rotschlamm als Abfallprodukt an, der zur Sicherung aufwändig verarbeitet werden muss. Ganze 15.000 kWh Energie sind nötig, um eine Tonne Aluminium herzustellen. Einziger Vorteil: Das Leichtmetall ist gut zu recyceln und gehört deshalb in die Gelbe Tonne.
Doch Alufolie hat noch auch negative Effekte für unsere Gesundheit: Wenn Alu mit Säuren und Salzen (Zitrusfrüchte, Laugengebäck, sauer Eingelegtes etc.) in Berührung kommt, lösen sich Ionen. Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit empfiehlt, einen Wert von 1 mg / kg Körpergewicht nicht zu überschreiten.
Wie nachhaltig ist Frischhaltefolie?
Frischhaltefolie aus Polyethylen ist relativ umweltverträglich, besteht sie doch nur aus Kohlenstoff und Wasserstoff. Dennoch ist auch PE ein Eröl-Produkt – mit den bekannten Umweltgefahren und CO2-Emmissionen. Die Produktion von 1 kg PE schlägt mit einem Energieverbrauch von 22 kWH und ein Wasserverbrauch von 10 l zu Buche. Mindestens 1 Drittel des deutschen Plastikmülls landet in Verbrennungsanlagen – und weitere Prozentanteile in den Meeren, weil nicht fachgerecht entsorgt wird. Dennoch: Für 1 Tonne Frischhaltefolie fällt rund 25 % weniger Energie an als für die gleiche Menge Alufolie. Und die CO2-Bilanz ist zehnmal so gut.
Und Butterbrotpapier?
Butterbrotpapier wird meist aus Pflanzenfasern hergestellt – einer nachwachsenden Ressource also. Einem im Vergleich zu Alu oder PE niedrigeren Einergieverbrauch steht aber ein hoher Wasserverbrauch gegenüber. Und das Butterbrotpapier ist nicht zu recyclen und oftmals auch chemisch beschichtet.
Gute Alternative: Bienenwachs-Tücher
Tücher aus Bienenwachs werden ohne chemische Zusatzstoffe hergestellt, lassen sich bis zu einem Jahr benutzen und sind kompostierbar. Sie sollten aber nicht mit heißen Wasser gereinigt werden, fallen also für rohes Fleisch oder Fisch aus. Für das Pausenbrot sind sie aber sehr gut geeignet und können einfach selbst hergestellt werden. Eine Anleitung finden Sie unter: https://www.bund-bawue.de/tipps/detail/tip/wachstu...
Beste Alternativen: Dosen
Am ökologischsten ist, die Dose zu nutzen, die schon da ist – auch wenn es eine Kunststoffbox ist. Allerdings sollte die auch wirklich für den Transport von Lebensmitteln geeignet sein und keine Giftstoffe abgeben. Geeignet sind z. B. Behälter aus PP oder PE. Weniger geeignet für Salziges oder Saures sind Aluboxen. Bei Neuanschaffungen sind Produkte aus Glas oder Edelstahl vorzuziehen. Eine schlechte Alternative sind die so genannten "Bambus“-Produkte, die meist nur einen geringen Anteil an Bambus enthalten. Zumeist bestehen die Kaffeebecher oder Dosen aus einem Melamin-Formaldehyd-Harz, das Blase und Niere schädigen kann und im Verdacht steht, die Fruchtbarkeit zu verschlechtern. Formaldehyd kann zudem Krebs verursachen. Säuren und Temperaturen über 70 Grad Celsius befördern die Freisetzung dieser Substanzen – also Achtung bei Heißgetränken oder Mikrowellen. Auch für die Herstellung von Lebensmittelbehältern aus Edelstahl oder Glas, werden viele Ressourcen benötigt, doch durch ihre jahrelange Nutzung gleicht sich dies aus. Außerdem sondern sie auch nach häufiger Verwendung keine Stoffe ab.
Langlebigkeit ist also Trumpf!
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