Kloster Eberbach - Geschichte und Wein
Auf den Spuren von "Der Name der Rose"

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Eberbach vermittelt wie kaum eine andere Zisterzienserstätte in Deutschland das annähernd vollständige Bild einer mittelalterlichen Klosteranlage des benediktinischen Reformordens. Am Nordrand des Rheingaus wahrt das großartige Kulturdenkmal etwas von der Abgeschiedenheit, die fast 700 Jahre für die hier wirkenden Mönche Lebensform war. 
Vom Zisterzienserkloster aus dem 12. Jahrhundert zum größten Weingut Deutschland ist in Kloster Eberbach. Erstmal umfassend dokumentiert: Rund 900 Jahre Klostergeschichte, die über die gesamte Zeit untrennbar mit Weinbau verknüpft ist. Von ihren Anfängen bis heute, mit Blick auf die beeindruckende Historie und Architektur im Wandel der Zeit bis hin zu den heutigen Kloster-Domänen und deren eindrucksvolle, international renommierten Weine. 
In der Vergangenheit war das eine Geschichte das keiner sofort kennt was hier im Kloster Eberbach passiert war. Anno Domini 1327, letzte Novemberwoche, in einer reichen Cluniazenserabtei an den Hängen des Apennin: Bruder William von Baskerville, (gespielt von Sean Connery, Synchronsprecher Gert-Günter Hoffmann) gelehrter Franziskaner aus England, kommt als Sonderbotschafter des Kaisers in delikater Mission: Er soll ein hochpolitisches Treffen zwischen der Ketzerei verdächtigen Minoriten und Abgesandten des Papstes organisieren. Doch bald erweist sich sein Aufenthalt in der Abtei als apokalyptische Schreckenszeit: In der sieben Tagen und Nächten werden William und sein Gehilfe Adson ( gespielt von Volker Prechtel) Zeugen der wundersamsten und für eine Abtei höchst befremdlichen Begebenheiten: Ein Mönch ist im Schweineblut-Bottich ertrunken, ein anderer aus dem Fenster gesprungen, weil er die Liebe eines Mitbruders nicht ertrug, ein dritter liegt tot im Badehaus. Gerüchte schwirren durch die Abtei, und nicht nur der Abt hat etwas zu verbergen. Überall sind fromme Spurenverwischen und Vertuscher am Werk. Dieser Schauplatz im Kloster Eberbach war ein Meisterwerk und wurde im Roman befasst und im Film: "DER NAME DER ROSE". 
Die Lebensader des Klosters war der Kisselbach. 3,5 Kilometer nordwestlich des Klosters entspringt der Kisselbach. Oberhalb des Klosters wurde der Bach geteilt. Einer der beiden Arme fließt noch heute durch das östliche Klosterareal. Der andere Arm zog im Nordwesten in das Kloster. Am Schlachthaus wurden beiden Wasserläufe wieder zusammengeführt. Südlich der Klostermauern nimmt der Kisselbach den Namen der Abtei an. Als Erbach mündet er schließlich nach rund 4,6 Kilometern in den Rhein. Auf seinem Weg dorthin verliert der Kisselbach 470 Meter an Höhe. 
Schon bei der Planung der umfangreichen Klosteranlage war der Bach - wie er lange Zeit auch genannt wurde - ein entscheidender Faktor für die Wahl dieses Standortes. Ohne den Kisselbach hätte das Kloster weder mit Brauchwasser versorgt werden können noch wäre eine geregelte Abwasserentsorgung möglich gewesen. In ihren Glanzzeiten umfasste die Gemeinschaft von Mönchen und Laienbrüdern mehrere hundert Personen. Für den Fortbestand des Klosters war der Bach daher lebensnotwendig. 
Im Kloster trieb er nicht nur die Wassermühlen an. Sein Wasser wurde darüber hinaus für handwerkliche und landwirtschaftliche Tätigkeiten benötigt. Zuletzt durchspülte der Bach die Latrinen der Abtei. Hier vor dem Hospital floss der Kisselbach früher in einem gemauerten aber offenen Kanal in Richtung Süden. Im Laufe des 19. Jahrhunderts wurden jedoch immer mehr Abschnitte des Baches überwölbt bis er vollständig im Untergrund verschwand.

Autor:

Volker Wagner aus Öhringen

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