Nicht die Toskana, nicht der Schwarzwald, nicht Austria und auch nicht Australien...
… was kann das sein?
ÖHRINGEN.
So erstaunt wie der Leser, waren die beiden Wanderer auch. Auf der Rückfahrt von Waldenburg am vergangenen Sonntag fiel ihnen der Limes-Blick auf. Dadurch kamen sie auf die Idee das wider Erwarten schöne, sonnige Wetter am Dienstag zu nutzen und eine Rundwanderung um Öhringen zu unternehmen.
Die Karte zeigte ab dem Friedhof bis hinaus zum Limes Blick nur offenes Gelände. Die Erwartungen an die Tour waren relativ gering. Man wollte nur die sonnigen Stunden nutzen und eben den Ausblick von der Plattform genießen.
Gestartet sind sie vom Friedhof Richtung Süden und Charlottenberg. Hierbei handelt es sich um ein ehemaliges Lustschloss, welches zu Beginn des 18. Jahrhunderts von Graf Ludwig Gottfried erbaut wurde und nach seiner Gemahlin Charlotte, geb. Gräfin von Hohenlohe-Langenburg benannt wurde. 1945 wurde es durch Beschuss schwer beschädigt und 1947 als Wohnhaus wieder aufgebaut.
Auf der rechten Seite, westlich, ergaben sich immer wieder herrliche Ausblicke auf den Gol- und Lindelberg. Er heißt tatsächlich Golberg und keinesfalls Goldberg.
Weiter ging es entlang des Hannenberg, wo die typischen Hohenloher Streuobstwiesen mit ihren alten Mostobstsorten liegen. Früher wurde hier Weinbau betrieben, darauf weisen die Weinbergmauern hin. Allerdings trug ein Pilz und die Reblaus dazu bei, dass eben auf Obstbau umgestellt werden musste. D' Gaby und de Erich wandelten auf der Keltern-Runde. Früher standen hier zahlreiche Keltern. Wunderschöne Baumreihen und Hohlwege bieten den Wandersleuten viel Abwechslung und auch schattige Abschnitte. Trotzdem würden Gaby und Erich die Tour nur im Herbst oder zeitigen Frühjahr empfehlen, im Sommer könnte es sehr heiß werden.
Bald darauf taucht am Horizont der "freundliche" Wasserturm auf. Die Dreiecke und Linien erscheinen mit dem Öhringer-Schlüssel als Nase, wie ein lächendes Gesicht auf dem Turm.
Der schönste Hohlweg im Hohenlohekreis führt dann hinunter zum Tannhof. Unterwegs erfährt man auf dem Destillat-Weg, dass Schlehengeist im Bukett an Pflaumenbrand erinnert. Dies ist insofern nicht verwunderlich, als dass heutige Pflaumen- und Zwetschgenarten aus Kreuzung von Schlehe und Kirschpflaume entstanden.
Der Name des Weges "Gfingldr" lässt vermuten, dass man sich schon wieder im Ausland befindet. Aber nein, es ist ein Wort aus dem Jenischen und bedeutet ganz einfach Schnaps.
Danach ist der Limes-Blick erreicht. Es bieten sich wirklich phantastische Aussichten in alle Richtungen. Öhringen liegt unten im Tal, dahinter auf gerader Linie (Limes) der Limes-Blick Pfahldöbel, Zweiflingen. Mit dem Fernglas ist alles sehr gut zu erkennen, bis zum Funkturm nach Waldenburg im Osten und auf Lindelberg und Golberg im Westen.
Dann ging es hinein nach Öhringen. Da war nun die Überraschung groß. Da die beiden Wanderer keine Fans von Gartenschauen sind, waren sie natürlich auch 2016 nicht in Öhringen. Ein wunderbares Gelände entlang der renaturierten Ohrn führt in die Innenstadt und zum Schlosspark. Hier trifft man dann auf exotische Vögel, Kängurus und Lamas. Beeindruckend war auch die Stiftskirche mit Kreuzgang und stiller Führung. Nach der Einkehr im Schlosscafé schlenderten die Heilbronner noch entlang der Stadtmauer hinaus zum Heilkräutergarten und über den Friedhof, der hell und offen gestaltet ist, zurück zum Ausgangspunkt.
Autor:Wandern mit d'r Gaby un em Erich aus Heilbronn |
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