Keine Windkrafträder mehr in Thüringer Wälder, beschloss Thüringer Landtag! + Antworten und Kommentare zu Antworten

„Offener Brief“ an die Abgeordneten Volksvertreter mit der Bitte um deren Meinung.

unsere Kommentare auf die Antwortschreiben

Kommentar lesen: Fraktion (Bündnis90/Die Grünen)
                              Christian Freiherr von Stetten (MdB)

Reaktionen auf unser Anschreiben 

Antwort lesen:  Fraktion (Bündnis90/Die Grünen)
                         Michael Schenk (Vorsitzender der FDP Hohenlohe)
                         Christian Freiherr von Stetten (MdB - CDU)                          Anton Baron (MdL - AfD-Fraktion)
                       
Mit diesem „Offener Brief“ informieren wir über unsere schriftliche Anfrage an die Kommunal-, Landtags- Politiker sowie Kandidaten, die zum Teil auch unterschiedlich im Kreistag Hohenlohe, dem Landtag BW und im Bundestag vertreten sind.

Wir bitten die Abgeordneten Volksvertreter um deren Meinung, zu den geplanten Windrädern in der Karlsfurtebene, ob Sie die Anschauung und die Überzeugung Ihrer Parteikollegen in Thüringen unterstützen.

Angefragt wurden:
Christian von Stetten (CDU, MdB), Arnulf von Eyb (CDU, MdL), Harald Ebner (Bündnis90/Die Grünen, MdB - SHA/Hohenlohekreis), Jutta Niemann (Bündnis90/Die Grünen, MdL -SHA/Betreuungsabgeordnete f. Hohenlohekreis), Catherine Kern (Bündnis90/Die Grünen, Kandidatin Landtag), Uwe Winkner (FDP – Kandidat Landtag), Ute Oettinger- Griese (FDP – Mitglied des Kreistages), Patrick Wegener (SPD – Kandidat Landtag).
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Unser Anschreiben           
Waldenburg, 02. Januar 2021

Geplante Windräder auf der Gemarkung Öhringen/Michelbach/Waldenburg, Karlsfurtebene

Sehr geehrte(r) . . . . 
 
Am 18. Dezember 2020 hat der Thüringer Landtag auf gemeinsamen Antrag der CDU und FDP-Fraktion beschlossen, dass in Zukunft keine Windkraftanlagen mehr in Wäldern errichtet werden dürfen.

Dieser aus Umweltschutzgesichtspunkten richtungsweisende Beschluss eines Landtages ist nur folgerichtig, da es nicht zielführend sein kann, grüne Energie zu fördern und gleichzeitig Wälder für den Bau von Windrädern zu opfern. Gestützt wird dies auch durch Aussagen der Bundesministerin für Landwirtschaft Julia Klöckner, die im Mai 2019 kritisierte, dass gesunder Wald für Windräder geopfert wird. Insgesamt wurden für den Bau Windenergieanlagen in den letzten 10 Jahren 1.400 Hektar Waldfläche gerodet (Auflistung des Bundeswirtschaftsministeriums). In gleicher Quelle kritisiert der FDP-Abgeordnete Gero Hocker, dass bereits mehr als 1.000 Hektar Wald und Acker nur durch Fundamente von ausgedienten Windenergieanlagen dauerhaft versiegelt sind. (Quelle: Focus.de, Nr. 48 (2019).

Wie Sie sicherlich wissen, hatte der Projektierer ABOWIND den Bau von 9 Windkrafträdern auf der Gemarkung Öhringen/ Waldenburg auf der Karlsfurtebene beim Landratsamt Hohenlohekreis beantragt. Den Bau von 4 dieser Windräder hat das  Landratsamt mit Bescheid vom 30.10.2020 untersagt. Der Projektierer ABOWIND hat 
schon gegen diesen Ablehnungsbescheid geklagt, damit weiterhin 9 Windräder gebaut werden können. Der Gemeinderat der Stadt Öhringen hat am 15.12.2020 für den Bau der noch nicht genehmigten 5 Windräder gestimmt, was auf vehementen Widerspruch des Ortsvorstehers von Michelbach gestoßen ist, der die Interessen der Anlieger der geplanten WKA vertritt.

Die Hauptgründe, die gegen einen Bau der Anlagen im Wald sprechen, sind neben dem Umweltschutz(gesunder Wald wird gerodet) der Feuerschutz für Wald und Anlieger. Es ist eine allgemein bekannte und akzeptierte Tatsache, dass eine Windkraftanlage bei einem Brand nicht gelöscht werden kann, sondern „kontrolliert“ abbrennen muss. Wie ein Windrad mit 230 m Höhe in einer Waldschneise kontrolliert abbrennen kann, hat bisher noch kein Brandgutachten überzeugend darlegen können. Offensichtlich ist, dass die hiesigen Feuerwehren (Waldenburg, Öhringen) sicherlich nicht in der Lage sind, einen Brand zu beherrschen, geschweige zu löschen. Das scheint den Landrat, den Kreisbrandmeister und den Bürgermeister von Öhringen wenig zu stören, da auf entsprechende Anfragen nicht reagiert bzw. abgewiegelt wird.
Entsprechende Schriftstücke können wir Ihnen gerne zur Verfügung stellen.

Bei einem Brand eines Windrades in der Karlsfurtebene würde nicht nur die Gefahr eines unkontrollierbaren Waldbrandes hervorgerufen, der enorme Waldflächen vernichten würde, sondern ganz offensichtlich auch Leben gefährden, da Anwohner teilweise kaum 1.000 m von den WKA entfernt wohnen. Ein erstes Opfer des Infernos würde das Albert – Schweitzer – Kinderdorf sein, das sich um den Schutz und Betreuung von 
benachteiligten Kindern kümmert. Welche Ironie.

Uns würde sehr interessieren, was Ihre Meinung zu den geplanten Windrädern in der Karlsfurtebene ist, und ob Sie die Meinung Ihrer Parteikollegen in Thüringen unterstützen? Wenn dies der Fall ist, würden wir gerne gemeinsam mit Ihnen gegen die Genehmigung der Anlagen kämpfen. Falls Sie anderer Meinung sind, würde uns diese auch interessieren, damit wir uns damit konstruktiv auseinandersetzen können.

Auf Ihre Antwort freuen wir uns schon jetzt. Vielen Dank, dass Sie sich die Zeit genommen haben, unseren Brief und unsere Argumente zu lesen.

Mit freundlichen Grüßen
Bürgerinitiative Gegenwind Waldenburg-Michelbach-Öhringen e.V.

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In Anlehnung an die Instrumente der Auseinandersetzung mit den Entscheidungsträgern, wenden wir ergänzend, die selbstverständliche Errungenschaft eines demokratischen Gemeinwesens, den „Öffentlichen Brief“ an. Er ist Voraussetzung für die Öffentlichkeit über das Anliegen zu informieren sowie den verantwortlichen Akteuren, den Volksvertretern, Ihre Anschauungen und Positionen den Bürgern mitzuteilen.
Nach Eingang der Antworten werden wir diese bekanntgeben.

Autor:

Bürgerinitiative Gegenwind Waldenburg-Michelbach-Öhringen e.V. aus Öhringen

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