Kloster Schöntal
Teil 1.

Eingang zum Klosterareal | Foto: Daniela Somers
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  • Eingang zum Klosterareal
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Das Kloster wurde 1153 als Filialkloster des Klosters Maulbronn erbaut. Unter dem ersten Abt erfolgte dann 1157 bis 1163 der Umzug ins einige hundert Meter entfernte "schöne Tal", da dort das Gelände günstiger war. Das Gelände stellten die Herren von Berlichingen dem Kloster zur Verfügung. im Gegenzug bekamen sie das Recht der Grablege im Kreuzgang des Klosters. Die Zisterzienser sind eine Abspaltung des Dominikanischen Ordens. Ihnen war der Klosteralltag nicht streng genug. Sie wollten zurück zum einfachen, ursprünglichen Leben. Einnahmen aus Zinsen und Verpachtung sowie die Erhebung des Zehnten lehnten sie ab und wollten von ihrer eigenen Hände Arbeit leben. Schaut man sich heute den Prunk des Klosters an, kann man das kaum glauben. Aber so sahen die Ursprünge aus. Die Zisterse entwickelte sich so gut, dass sie 1177 sogar schon Besitztümer in Heilbronn hatte. Allerdings hielt das nicht so lange an. Denn schon Anfang des 13. Jh. geriet das Kloster in Finanznot. Die Mutterabtei Maulbronn übergab das Kloster in Schöntal an das Kloster Kaisheim, das alle Schulden tilgte. Danach gings wieder aufwärts. Beim Konstanzer Konzil im Jahr 1418 wurde der Abtei Schöntal die Reichsunmittelbarkeit verliehen. Nun unterstand sie in allen weltlichen Angelegenheiten allein dem Kaiser. 1525, während des Bauernkriegs, wurde das Kloster mehrfach beraubt und verwüstet. Obwohl man sich im Laufe der Reformation gegen die Aufhebung wehren konnte, waren die Gebäude des Klosters zu stark zerstört und unbewohnbar geworden. Unter Abt Theobald Fuchs wurde deshalb 1617/1618 die Alte Abtei errichtet. Hier konnten die Mönche und der Abt wohnen. 1631, während des dreißigjährigen Kriegs, mussten die Mönche abermals fliehen. In der Zeit danach waren Soldaten in der Abtei einquartiert. Unter Abt Benedikt Knittel (Abt von 1683 bis 1732) erblühte das Kloster erneut. Er ist verantwortlich für viele der Gebäude im Kloster Schöntal. Z. B. für die Barocke Klosterkirche und für das palastartige Konventsgebäude. Aber auch für viele der Wirtschaftsgebäude im Kloster. 1802 wurde das Kloster säkularisiert. Heutzutage werden die Gebäude von der katholischen Diözese Rottenburg-Stuttgart als Tagungshaus, als Waldschulheim für Schulen, sowie als Rathaus der Gemeinde Schöntal genutzt. 
Wir haben uns zuerst ein wenig im ganzen Klosterareal umgeschaut und dann an einer Führung teilgenommen, die jeden Sonntag statt findet. Hier im 1. Teil haben wir uns zwischen dem äußeren Tor und der Alten Abtei umgeschaut. Und im 2. Teil schauen wir uns alles rund um die Barockkirche an.

Privatperson:

Daniela Somers aus Untergruppenbach

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13 Kommentare

Privatperson
Daniela Somers aus Untergruppenbach
am 04.10.2024 um 15:45

Ganz lieben Dank Sigi. Um die ganze Anlage anzuschauen braucht man schon einiges an Zeit. Zumal die Details der Gebäude sehr interessant sind. Mit der Ähnlichkeit ging es mir auch so. Die zwei Gebäude sind auch weniger als 20 Jahre von einander entfernt. Da kommt das schon hin. Da war das eben Mode.

Privatperson
Gudrun Vogelmann aus Bad Friedrichshall
am 17.10.2024 um 19:10

Danke für diesen tollen Bericht und den wunderschönen Bildern!!!
Die ganze Anlage ist wunderschön und du hast klasse Bilder gemacht und wie immer sehr schön berichtet. Mir hat auch diese schlichte Kirche, St. Kilian, gefallen. Die Bänke, die großen Kerzenleuchter sowie die Orgel bilden eine Einheit - sehr harmonisch!!!!
Leider war ich noch nie im Kloster Schöntal, aber ich freue mich auf die weiteren Beiträge.

Privatperson
Daniela Somers aus Untergruppenbach
am 17.10.2024 um 19:53

Lieben Dank Gudrun. Freut mich sehr, dass du zumindest durch den Beitrag ein bisschen was vom Kloster zu sehen bekommst. Der Unterschied von der schlichten Kirche zur barocken Klosterkirche ist enorm. Aber auch das schlichte ist schön. Da hast du Recht. Aber das Kloster ist wirklich einen Ausflug wert.