Katzen, jede ein eigener Charakter

Inka
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Katzen, jede für sich ein echter Charakter.
Katzen sind für mich faszinierende Geschöpfe. Ich mag wohl alle Tiere, aber die Liebe zu Katzen ist ein wenig ausgeprägter.
Ich empfinde es immer als besondere Auszeichnung wenn mir eine Katze ihre Liebe entgegen bringt. Ihr Vertrauen und ihre Liebe zu spüren gibt mir jedes Mal ein besonderes Glücksgefühl.
Jede Katze hat so ihre eigenen Angewohnheiten, Ticks und kleine Macken. Sie entwickeln ihre eigenen Rituale.
Das Schwesternpaar Inka und Maya habe ich vom Tierheim geholt, da waren sie gerade mal 12 Wochen alt. Ihre Mutter wurde schon mit dem Bruder zusammen vermittelt. Leider hatten die Beiden wohl fast keinen Menschenkontakt in ihrer Hauptprägezeit. Und als ich sie nach Hause brachte, waren sie so scheu das ich sie nicht anfassen durfte. Aber sie waren verspielt und somit konnte ich sie wenigstens ab und an berühren. Und weil sie noch so klein waren, haben sie oft geschlafen. Da habe ich mich dann ganz leise angepirscht und sie vorsichtig gestreichelt. Irgendwann hatten sie dann kapiert das keine Gefahr von mir ausgeht und sich endlich streicheln lassen. Die Zwei haben ständig zusammen gekuschelt. Aber um mit mir zu schmusen, sind sie nur Einzeln gekommen.
Mayas Art mit zu Wecken: Sie ist mit ihrem Gesicht ganz nahe an mein Gesicht und hat mich so lange angestarrt bis ich aufgewacht bin. Vielleicht auch weil ihre Schnurrhaare mich gekitzelt haben. Inka hat mich auch auf eine besondere Art geweckt. Sie hat immer ein einzelnes Haar von mir in ihre Schnäuzchen genommen und es ganz vorsichtig gezogen. Eine sehr effektive Art. Leider musste ich die Beiden schon sehr früh in den Katzenhimmel übergeben. Maya war erst 6 Jahre alt und Inka war 8 als ich sie loslassen musste.
Als ich ins Tierheim bin um für Inka wieder eine Katzenpartnerin zu holen, hatte ich mir eine Mittelalte Katze vorgestellt. Ich wollte keine Tigerkatze und auch keine junge Katze. Also habe ich mich umgesehen. Man könnte ja eigentlich jede mitnehmen. Denn jede ist auf ihre Art eine Traumkatze. Aber im Nebengehege habe ich auf einmal einen kleinen grauen Tiger gesehen, der mich bewegungslos anstarrte. Ich konnte gar nicht anders, ich musste zu ihm rüber. Und er…kaum das ich im Gehege war und ich mich zu ihm gesetzt hatte, ist er auf meinen Schoß gesprungen. Tja, da war die Entscheidung gefallen. Inka fand ihn nicht so toll. Er war erst 4 Monate alt und weder scheu noch schüchtern. Es hat eine Weile gedauert bis die Zwei miteinander auskamen. Eine Freundschaft wie zwischen Geschwistern, wurde es nie. Aber sie haben sich toleriert. Joe war von Anfang an überall dabei. Kamen Handwerker, hat er sich sofort in den Werkzeugkoffer gesetzt. Alle Leute werden sofort begrüßt. Ganz anders als Inka und Maya, die fremde Leute meist gar nicht zu Gesicht bekommen haben.
Als ich Inka dann gehen lassen musste, wollte ich Joe auch nicht alleine lassen. Zudem ist das Tierheim voll von armen Tieren die sich ein Zuhause wünschen.
Ich bin im Tierheim alle Katzengehege abgelaufen. Habe mir alle Katzen angeschaut. Dieses Mal sollte es wirklich eine erwachsene Katze sein. Aber irgendwie ist bei keiner Katze der Funke übergesprungen. Also bin ich noch zur Quarantäne. Auch da war nicht „die“ Katze dabei. Die Mitarbeiterin meinte sie hätte noch im letzten Käfig eine Katze die erst seit einer Woche da ist. Von weitem habe ich etwas Weißes und einen roten Schwanz gesehen. Die Mitarbeiterin hat den Käfig geöffnet und mir eine Katze in den Arm gesetzt. Weiß mit Rot und wunderschön. Wir haben uns angeschaut und sie hat sich in meinen Arm gedrückt. Ihr Blick…ich werde ihren Blick nie vergessen. Er war voll Liebe. Ich habe das noch nie zuvor so deutlich bei einem Tier gesehen. Keine Frage, die Entscheidung war gefallen. Zumal sie schon 2 Jahre alt war. Also kein extrem wilder Feger mehr. Ich habe sie Samira getauft. Sie hat das Verhalten einer kleinen Prinzessin.
Zuhause hat sie als Erstes Joe eine Ohrfeige versetzt. Und bis heute ist sie der Chef. Obwohl sie fast 3 kg weniger hat als Joe. Die ersten Wochen durfte sie noch nicht nach draußen und wollte es auch nicht. Sie war einfach glücklich dass sie ein Zuhause hatte. Bis heute ist es so das sie mich mit einem hohen Maaauu an der Tür begrüßt. Obwohl es mittlerweile ja eine Katzenklappe gibt und sie oft auch im Garten ist. Aber sie erkennt das Geräusch meines Autos und wartet dann im Garten. Wenn sie mich dann sieht, rennt sie wie verrückt durch die Katzenklappe in die Wohnung. So das sie mich an der Tür empfangen kann. Oft hat sie so einen Schwung, dass sie bei der Bremsung einen Purzelbaum schlägt. Treffe ich Joe im Garten oder komme nach Hause, dann bekomme ich erst mal etwas erzählt. Aber es hört sich an als ob ein alter Griesgram vor sich hin bruddelt. Außer wenn er eine Maus mitbringt. Das erzählt er dann in den lautesten Tönen. Ich dachte schon beim Fernsehen es wäre ein Kind das auf der Strasse weint. Aber nein, es ist Joe, der vor der Tür sitzt und mir unbedingt zeigen will das er eine Maus hat.
Samira geht auch mit mir spazieren wenn ich Kräuter sammle. Sie war schon über eine Stunde mit mir unterwegs über die Felder. Wenn wir dann einer Strasse zu nahe kommen, nehme ich sie in den Korb.
Wenn die Katzen zu Hause sind, dann sind wir eigentlich immer alle zusammen in einem Raum. Gehe ich ins Bad, können vorher Beide tief und fest geschlafen haben. Es dauert keine 2 Minuten bis Beide sich ein Plätzchen im Bad gesucht haben. Joe kommt nicht immer ins Bett oder auf die Couch. Ab und zu schläft er auch in seinem Bettchen. Aber Samira ist immer da. Bei fernsehen liegt sie vor mir im Arm. Und sobald ich ins Bett gehe, legt sie sich in meinen Arm zum Einschlafen. Oder auf mein Kissen. Dann teilen wir uns ein Kissen. Oder sie liegt auf meiner Brust. Sie braucht immer Körperkontakt. Liegt sie irgendwann doch neben mir, dann so dass sie mich irgendwie doch berührt. Und ihr Blick ist immer noch der Gleiche wenn sie mich anschaut. Sie schaut mich noch immer so verliebt an.
Wenn man die Zwei „vermenschlichen“ würde, dann wäre Joe eine bruddeliger, aber liebenswerter alter Griesgram (er ist mittlerweile 12 J.) und Samira eine kleine, zierliche Prinzessin die ständig den Kontakt sucht und immer versucht zu gefallen. (Inzwischen 8 J.)
Man hört sogar wer von Beiden gerade durch die Katzenklappe reinkommt. Joe geht ganz vorsichtig durch und man hört nur ein Klack. Aber er hat herausgefunden das man die Klappe auch ziehen kann, wenn drücken nicht mehr geht. Denn ab einer gewissen Uhrzeit abends, da sollten die Katzen nur noch rein können und nicht mehr raus. Aber Joe hat raus gefunden dass man mit der Kralle die Tür auch zu sich her ziehen kann. Und somit auch raus kommt wenn es eigentlich nicht mehr gehen sollte. Samira rennt mit Anlauf durch die Katzenklappe. Bei ihr lässt es einen kleinen Schlag wenn sie reinkommt. Und für sie ist es auch okay wenn sie abends nicht mehr raus darf. Viel lieber ist sie dann bei mir auf der Couch.
So hat jede von diesen liebeswerten Geschöpfen eben ihren eigenen Charakter. Und jede ist auf ihre Weise ein Goldstück.

Autor:

Daniela Somers aus Untergruppenbach

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