Schüler*innen bauen nachhaltige Dorf-Modelle
MINT-Begeisterung in Bad Friedrichshall
Die Initiative Junge Forscherinnen und Forscher e.V. (IJF) führte mit rund 100 Schüler*innen der Otto-Klenert-Schule in Bad Friedrichshall ein MINT-Projekt zum Thema Erneuerbare Energien durch. Die Jugendlichen erforschten mithilfe von Experimenten und digitalen Tools die Folgen des Klimawandels und wie man diesen begegnen kann. Die Vishay Semiconductor GmbH als Projektförderer stellte den Schüler*innen Ausbildungsmöglichkeiten im MINT-Bereich vor. Seit Juli 2023 unterstützt die Stadt Bad Friedrichshall die Bildungsarbeit der IJF als offizielles Mitglied. Weitere MINT-Projekte werden aktuell an der Otto-Klenert-Schule und dem Friedrich-von-Alberti-Gymnasium durchgeführt.
Die Klassen 8a-d der Otto-Klenert-Schule in Bad Friedrichshall haben an dem Projekt „Erneuerbare Energien“ der Initiative Junge Forscherinnen und Forscher teilgenommen. An insgesamt vier Tagen kamen die wissenschaftlichen Bildungsreferent*innen der IJF an die Realschule, um den Schüler*innen die Folgen des Klimawandels näherzubringen. In kurzen Filmen lernten die Jugendlichen die Bewohner*innen einer Insel kennen. Dort steigt der Meeresspiegel, Energieressourcen werden knapp und Handeln ist gefragt. „Die Schüler*innen durchlaufen zunächst ein Ausbildungscamp, in dem sie sich Wissen und Fähigkeiten für die Umsetzung des Projektes aneignen. Hier stehen ihnen nicht nur unsere Referent*innen, sondern auch digitale Anwendungen unterstützend zur Seite“, erklärt Pascal Hauser, wissenschaftlicher Bildungsreferent und Leiter des IJF-Landesbüros in Heilbronn. „Ziel unseres fächerübergreifenden Projekts ist, dass Schüler*innen selbstständig in Gruppen ein nachhaltiges Dorf für Klimaflüchtlinge planen und bauen.“ Die Schüler*innen erproben in physikalischen Experimenten, wie man die Gemeinde mit Erneuerbaren Energien versorgen kann. Aber auch Ansprüche und Bedürfnisse der zukünftigen Bewohner*innen sowie landschaftliche Gegebenheiten dürfen nicht außer Acht gelassen werden.
Susanne Künzel, Lehrerin an der Otto-Klenert-Schule, zeigt sich begeistert vom Konzept der Projekttage: „Durch den spielerischen Aspekt dieses Vorhabens lernen die Schülerinnen und Schüler ganz nebenbei, wie es ist, zusammen in einem Projekt zu arbeiten. Sie setzen sich mit Problemstellungen auseinander, die globale Reichweite haben. Dazu entwickeln sie Lösungsstrategien, deren Bedeutung für die Zukunft elementar wichtig sind.“
Die Initiative Junge Forscherinnen und Forscher möchte junge Menschen durch forschend-entdeckendes Lernen an MINT-Themen heranführen und dabei eine stärkere Vernetzung von Schul- und Arbeitswelt ermöglichen. Aus diesem Grund kooperiert die IJF regelmäßig mit verschiedensten Akteur*innen aus Bildung, Wirtschaft und Politik. Lea Keicher, Personalsachbearbeiterin der Vishay Semiconductor GmbH Heilbronn, stellte den Schüler*innen der Otto-Klenert-Schule Ausbildungsmöglichkeiten im Bereich Energie vor. Als Mitglied der IJF und Förderer des Projekts in Bad Friedrichshall bemüht sich Vishay bewusst um eine langfristige Zusammenarbeit mit regionalen Schulen. „Mit solchen Projekttagen lassen sich MINT-Themen wieder stärker in den Fokus rücken und können Schülerinnen und Schüler ermutigen, technische Ausbildungsberufe oder (Duale) Studiengänge zu absolvieren“, so Keicher. „Als einer der führenden Hersteller elektronischer Bauteile möchten wir dem Fachkräftemangel aktiv begegnen und frühzeitig unseren Teil dazu beitragen, um die Begeisterung für technische Berufe zu wecken.“
Neben den Projekttagen zum Thema Energie führt die IJF aktuell in Bad Friedrichshall weitere MINT-Projekte durch. Die Otto-Klenert-Schule und das Friedrich-von-Alberti-Gymnasium nehmen als erste Schulen überhaupt an der von der Arnfried und Hannelore Meyer Stiftung geförderten „Tüftel-AG“ teil. Die Schüler*innen arbeiten in der AG wöchentlich an eigenen Produktideen, die Menschen mit Einschränkungen im Alltag helfen sollen. Die Ergebnisse werden bei einer Erfindermesse im Herbst dieses Jahres vorgestellt. Seit Juli 2023 ist auch die Stadt Bad Friedrichshall offizielles Mitglied der IJF. „MINT ist nicht nur wegen des grassierenden Fachkräftemangels ein Schlüsselbegriff für uns“, sagt Bürgermeister Timo Frey. „Wir wissen um die Bedeutung dieser Kompetenzen für Forschung und Innovation im Angesicht vieler aktueller Krisen, wie zum Beispiel dem Klimawandel. Aus diesen Gründen unterstützen wir das Engagement der IJF. Bad Friedrichshall soll zukunftsfähig bleiben!“
Autor:Initiative Junge Forscherinnen und Forscher e.V. aus Heilbronn |
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