Auf den Spuren der Vergangenheit - weißt du noch…

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Letzte Woche erzählte mir meine Freundin von einer Wanderung durch die Weinberge von Gundelsheim auf den Michaelsberg.
Zuhause erinnerte ich mich an die vielen Wanderungen, die wir früher – vor mindestens 20 Jahren – auch immer gerne in und um Gundelsheim gemacht haben. Heute machten wir uns auf den Weg nach Gundelsheim – alt bekanntes wieder neu erleben – wir freuten uns sehr darauf.

Wir gingen auf die gegenüberliegende Seite vom Michaelsberg – oberhalb von Gundelsheim wollten wir wie früher durch die Weinberge in Richtung Bachenau laufen. Ein herrlicher Ausblick über Gundelsheim und den Neckar belohnte uns an diesem Morgen – leichter Dunst lag noch über dem Tal, aber die Sonne strengte sich mächtig an und schenkte uns einen herrlichen Sonnentag.

Während wir liefen erinnerten wir uns an die vielen Begebenheiten aus der Vergangenheit, die wir hier erlebt hatten. Manchmal kehrten wir in Bachenau bei einem Besenwirt ein, einmal mussten wir unseren Rüden heim tragen, weil er sich das Beinchen verletzt hatte – viele nette Erinnerungen wurden wach gerufen und wir unterhielten uns freudig darüber. Eine fast liebevolle Erinnerung hatten wir an die kleine Kapelle, dem Kreuzkirchle auf dem Calvarienberg. Der Calvarienberg soll an den Hügel Golgatha erinnern, auf dem Christus gekreuzigt wurde. 14 Bildstöcke führen zur Kreuzigungsgruppe den Berg hinauf.

Oft saßen wir nach einer Wanderung auf einem Bänkchen neben der Kapelle und haben die Ruhe und Stille genossen. Wundervolle Stille umarmte uns hier und wir schöpften wieder neuen Mut und Kraft für den Alltag. Auf dem Rückweg wollten wir, wie aus vergangenen Tagen unsere Wanderung bei der Kapelle ausklingen lassen. Es war ein sehr emotionales Wiedersehen mit dem Kreuzkirchle – wenn ich gekonnt hätte, dann hätte ich das Kreuzkirchle in den Arm genommen und ganz feste an mich gedrückt. So oft hat mir ihre Nähe gut getan und mich wieder aufgebaut in schweren Zeiten. Warum waren wir so lange nicht mehr hier gewesen?

Neben unserer Bank steht jetzt eine Informationstafel über das Kreuzkirchle und die große Zahl 16 mit der Überschrift „Historischer Pfad“. Im Internet fanden wir den Historischen Pfad und weil das Wetter so angenehm war beschlossen wir einige Stationen dieses Pfades zu gehen.

Beim Freibad fanden wir die „Johannes Heiligengruppe“ mit der Nummer 14. Einige Meter entfernt kommt Nummer 13 mit der „Deutschmeister Halle“, danach Nr. 12 mit „Schloss Horneck II“ und Nr. 11 mit „Schloss Horneck I“. Weiter geht es durch das „Äußere Schlosstor“ mit der Nr. 10 und hier gegenüber kommt die Nr. 9 mit dem „Kriegerdenkmal“. Jetzt befinden wir uns in der Schlossgasse hier finden wir Nr. 8 „Siebenbürgen-Institut“ und die Nr. 7 mit dem „Erzengel St. Michael“.

Gegenüber vom „Erzengel St. Michael“ steht das wundervolle Cafe Schell, bekannt durch seine herrlichen Pralinen und leckeren Kuchen. Hier machten wir Rast und genossen frischen Zwetschgendatschi mit Schlagsahne – einfach köstlich.
Mittlerweile waren wir 5 Stunden unterwegs und unsere kleine Emilie zeigte erste Ermüdungszeichen, wir beschlossen den Pfad für heute zu beenden

Früher waren wir oft durch die Altstadt und die Schlossgasse gelaufen, aber diese Sehenswürdigkeiten habe ich in jungen Jahren nicht wahrgenommen, das muss ich ganz ehrlich sagen. Jetzt erst lerne ich diese Kostbarkeiten zu sehen und zu schätzen. Wie sich der Mensch in seinem Leben doch immer aufs Neue wandelt und neu entdeckt – das Leben ist schon manchmal kurios oder ist das zu übertrieben formuliert?

Der „Historische Pfad“ in Gundelsheim ist sehr interessant und kurzweilig – ich könnte mir gut vorstellen, dass auch Kinder ihre Freude am Suchen und Finden der 17 Stationen haben. Ich würde den Pfad weiter empfehlen und viel Freude beim Erkunden wünschen.

Der Tag neigt sich dem Ende und als ich die Fotos heute Abend zuhause sortiert habe wurden die alten Erinnerungen noch einmal wach gerufen und ich sagte zu meinem Mann „Weißt du noch…“!

Autor:

Heide Böllinger aus Bad Friedrichshall

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