Geier im schwebenden Tiefflug…

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Heute hatte der Wettergott ein Einsehen mit uns – kein Regen – leichte Bewölkung und angenehme 24 Grad – ideales Wanderwetter. Wir hatten uns eine Wandertour ausgesucht, mit verschiedenen Sehenswürdigkeiten, so dass die Wanderung kurzweilig und interessant gestaltet war.

Wir beginnen mit der Wanderung in Bad Rappenau „Zimmerhof“ am Parkplatz Mühltalsee.
Unser Weg führt uns durch Wiesen, Wälder, an Bächen vorbei, Berg auf zur ersten Station dem „Jüdischen Friedhof“ Heinsheim. Mehr als 1100 Grabsteine gibt es hier zu sehen – der Zugang und die Besichtigung sind nur nach vorheriger Absprache möglich. Außerhalb der Friedhofmauern ist das Fotografieren möglich.

Weiter geht es durch schöne Waldwege bis zur Burg Guttenberg.
Hoch über dem Neckartal, oberhalb des kleinen Städtchens Neckarmühlbach, steht die große, mächtige Burganlage der Burg Guttenberg.
Die Burg Guttenberg ist eine unzerstörte Burganlage aus der Stauferzeit – sie ist vollständig erhalten und hat viele Kriege unbeschadet überstanden.
Man schätzt, dass die Burganlage ca. 1180 gegründet wurde – genauere Daten liegen leider nicht vor.

1449 kaufte Hans „der Reiche“ von Gemmingen die Burganlage – bis heute haben hier 17 Generationen gelebt. Seit 570 Jahren bewohnt die Linie Gemmingen-Guttenberg der Freiherren von Gemmingen diese imposante Burganlage.

Bereits 1521 waren die Herren von Gemmingen Anhänger der Lehre Martin Luthers. Während der Verfolgung der Reformatoren wurde die Burg zur „Wartburg Süddeutschlands“ und bot Schutz den Verfolgten in ihren Mauern an.

Gustav von Gemmingen-Guttenberg errichtete 1949 das Burgmuseum und im Folgejahr 1950 die Burgschenke. Im Jahr 1971 zog die „Deutsche Greifenwarte“ auf der Burg ein. Bedingt durch die Greifenwarte besuchten viele Touristen die Burganlage, so dass schon 1972 die Burgschenke zum Selbstbedienungsrestaurant erweitert wurde.

Für viele Touristen ist die Burg ein schönes Ausflugsziel – Flugvorführungen sind die Attraktion der Burganlage. Im Burgzwinger sind die Volieren der Greifvögel untergebracht – diese können von den Besuchern besichtigt werden. Im ehemaligen Burggarten finden die Flugvorführungen statt. Ganz knapp über den Köpfen der Besucher schweben die Adler, Geier und Uhus umher. Ein Gänsehautmoment wenn so große Vögel mit einer Spannweite von 2 Metern dicht über einem kreisen. Des Weiteren hat die Greifenwarte eine Pflege- und Auswilderungsstation für in Not geratene Greifvögel und Eulen. Hier werden kranke oder verletzte Greifvögel behandelt und gesund wieder in die Freiheit entlassen. Vor allem in Not geratene Jungtiere werden hier wieder aufgepäppelt und auf das Leben in der freien Natur vorbereitet. Dies alles ist sehr zeitaufwändig und kostet viel Geld. Wer möchte kann mit einer Spende eine Patenschaft für einen Vogel übernehmen. Besondere Momente kann man mit den Vögeln erleben, wenn man ein Fotoshooting mit ihnen bucht. Gemeinsam mit einem oder mehreren Vögeln kann man Fotos machen – sehr persönliche Momente mit den Vögeln im Bild festhalten. Sicher für den einen oder anderen Fotografen eine fotografische Herausforderung. Auch Hochzeitspaare können solche Vogelmodels für ihre Hochzeitsfotos buchen – unvergessliche Momente mit riesigen Vögeln im Bild festgehalten, das ist schon etwas ganz besonderes.

Leider konnten wir die Flugvorführungen nicht hautnah erleben – Hunde dürfen das Gelände nicht betreten – es besteht die Gefahr, dass kleine Hunde von den Greifvögeln als Beute betrachtet werden. Das wollten wir auf keinen Fall riskieren.

Im südlichen Teil der Burg liegen die Privaträume der Burgbesitzer – im westlichen Teil das Burgmuseum. Im Burgmuseum ist eine preisgekrönte Ausstellung „Leben auf der Ritterburg“ zu sehen.

Seit April 2019 befindet sich im Dachgeschoss der Burg eine Lego-Ausstellung. Die Ausstellung zeigt Bauwerke aus dem Mittelalter – alles gebaut mit Legosteinen – bestimmt für Jung und Alt interessant.

Die schöne, sehr gut erhaltene und gepflegte Burganlage ist wirklich sehenswert. Besuchen sie die Burganlage und erleben sie eine atemberaubende Flugschau mit Adlern, Geiern und Uhus. Lernen sie das Leben auf einer Ritterburg im Museum kennen und erfreuen sie sich an den aus Legosteinen erbauten Bauwerken aus dem Mittelalter. Sie werden begeistert sein und sich noch lange an diesen erlebnisreichen Besuch auf der Burg Guttenberg erinnern.

Ganz in der Nähe der Burg steht die Burgkapelle. Südlich der Kapelle liegt ein kleiner Friedhof mit Angehörigen der Familie von Gemmingen und Gemmingen-Guttenberg. Vorbei an der Kapelle durch ein eisernes Tor führt der Weg hinunter ins Tal nach Neckarmühlbach.

Wir nehmen nicht den Weg nach Neckarmühlbach, sondern gehen zurück auf den Wanderweg in Richtung „Fünfmühlental“. Hier machten wir im Landgasthof Siegelsbacher Mühle eine Rast und konnten dann gestärkt den Rückweg durchs Fünfmühlental antreten. Rehgehege, Gänse, Ziegen, Pferde und Schafe begegnen uns und auch die schöne Sommersmühle erfreut uns mit ihrer ausgefallenen schönen Außendekoration.

Wir hatten eine abwechslungsreiche Wanderung, wir haben die Ruhe im Wald genossen, aber auch die gut besuchte Burg Guttenberg hat uns beeindruckt und mit vielen Informationen und Einblicken fasziniert. Die Wanderung kann ich weiter empfehlen – uns hat sie gut gefallen.

Autor:

Heide Böllinger aus Bad Friedrichshall

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