Eintauchen in eine längst vergangene Zeit
Nette Geschichten von kleinen, hübschen Häuschen…
Nette Geschichten von kleinen, hübschen Häuschen…
Am Sonntag machten wir bei herrlichem sonnigem Wetter einen ausgiebigen Spaziergang durch die Weinberge unterhalb des Heilbronner Wartberg. Die Weinreben sind zurückgeschnitten – kahl stehen sie in den Weinbergen und warten auf den Frühling. Oft bleiben wir stehen und genießen die schöne Aussicht – blauer Himmel und Sonnenschein – was kann im Wintermonat Januar schöner sein. Während unseres Spazierganges erinnerten wir uns an den Botanischen Obstgarten von Heilbronn und beschlossen spontan einen Besuch im Botanischen Obstgarten zu machen.
Schon beim Betreten des Botanischen Gartens umarmt uns eine Ruhe und Stille, die uns nur die Natur schenken kann. Der Garten ist winterfest gemacht. Die Bänke und Tische sind weggeräumt. Die Beete sind leer. Nur ein paar Schmuckgräser zieren den Garten und wiegen sich sanft im kaum spürbaren Wind. Doch dann entdecken wir die ersten Frühlingsboten. Der Winterling mit seinem herrlichen goldgelben Gewand strahlt uns im Sonnenschein entgegen und bedient seinen ersten Gast an der Nektarbar. Ein Bienchen fliegt hungrig von Blüte zu Blüte und erfreut sich am ersten frischen Nektar.
Auch die ersten Schneeglöckchen haben sich aus der Erde gereckt und erfreuen sich an diesem schönen, sonnigen Wintertag. Die Helleborus Pflanzen haben schon viele Knospen gebildet – ein paar Blüten sind schon aufgeblüht. Wenn die nächsten Tage so freundlich bleiben werden sich alle Knospen öffnen und die Lenzrosen werden viele Besucher erfreuen. Überall purzeln schon die Blätter der Osterglocken und Krokusse aus der Erde – alle freuen sich über die wärmenden Sonnenstrahlen und strecken sich ihnen entgegen.
Hauptattraktion aber sind die vielen unterschiedlichen Laubenhäuschen und Pavillon, die überall im Garten aufgestellt sind. Sie alle erzählen ihre eigene Geschichte über ihre Herkunft, ihren Baustil und in welcher Zeit sie „modern“ waren. Wahre Schmuckstückchen sind zu sehen – im Maurischen Garten steht ein im maurischen Stil erbauter Pavillon mit angrenzendem Wasserbecken. Es gibt aber auch ganz einfache hölzerne Weinberghäuschen zu sehen – auch sie haben ihren Reiz und begeistern uns immer wieder. Eine mittelalterliche Laube beherbergt ein Bienenhaus. Ein angrenzender Insektengarten wurde angelegt, um den Insekten ein kleines Insektenparadies inmitten der Stadt anzubieten. Jede Laube – so unterschiedlich sie in der Bauart, Farbe und Ausschmückung auch ist – strahlt etwas Besonderes und Schönes aus. Bei manchen Häuschen stehen Informationstafeln, die uns über die Geschichte und Herkunft der kleinen Häuschen erzählen. Ich habe die Tafeln beigefügt, so dass jeder die netten Erzählungen nachlesen kann.
Jedes kleine Häuschen erzählt seine eigene Geschichte aus einer längst vergangenen Zeit.
An der Obstlagerhalle, hier kann man zu bestimmten Öffnungszeiten leckeren Kuchen und Kaffee genießen, hängt eine Hinweistafel. Auf ihr sind die geschichtlichen Daten des Botanischen Obstgarten aufgeführt. Hier wird kurz der Werdegang von der Knabenbeschäftigungsanstalt bis zum heutigen Botanischen Obstgarten erklärt.
Ein großes Werkstattgebäude beherbergt den heutigen Hofladen – hier werden floristische Erzeugnisse aus Materialien des Botanischen Obstgartens hergestellt und verkauft. Auch hier bitte die Öffnungszeiten beachten.
Unterschiedliche Märkte, Führungen, Lesungen, sportliche Betätigungen und Vorträge werden über das ganze Jahr verteilt angeboten. Diese alles kann man im Internet erfahren.
Der Botanische Obstgarten ist täglich geöffnet. April bis September 8 Uhr bis 20 Uhr und Oktober bis März 9 Uhr bis 17 Uhr.
Ich kann einen Besuch im Botanischen Obstgarten in Heilbronn empfehlen – der Botanische Obstgarten ist sehr schön angelegt und sehr gepflegt. Besonders nett sind die Geschichten auf den Informationstafeln über die Herkunft und Geschichte der kleinen Häuschen aus einer längst vergangenen Zeit.
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Autor:Heide Böllinger aus Bad Friedrichshall |
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