Ländliche Idylle und glückliche Kühe

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Heute ist es so schön - die Sonne scheint, die Vögel zwitschern – ein herrlicher Tag für einen Landausflug.
Ich muss nicht weit fahren, das kleine Allgäu, wie ich es immer liebevoll nenne, liegt gleich um die Ecke.
Ich liebe diese traumhafte Landschaft, die so viel zu bieten hat. Sanfte Hügel, saftige Weideflächen, Streuobstwiesen, Ackerland und Wald.
Um ins kleine Allgäu zu gelangen muss man zuerst mit der Himmelsleiter das Himmelreich durchqueren. Ihr könnt euch sicher denken wo ich bin? Auf der höchsten Erhebung über Gundelsheim – dem Michaelsberg. Der Aufstieg über die ausgetretenen Treppenstufen der Himmelleiter ist zwar anstrengend, aber die spektakulären Terrassen Weinberge, diese Steillagen nennt man nicht umsonst Himmelreich – hier wächst und gedeiht ein sehr feiner, weit übers Land bekannter Wein.

Oben angekommen muss ich nur noch ein kleines Stück bis zur Aussichtsplattform gehen. Mit einer herrlichen Aussicht über das hübsche Städtchen Gundelsheim und das Neckartal werde ich belohnt.

Auf dem Michaelsberg steht das Hofgut der Familie Schäfer – hier werden landwirtschaftliche Erzeugnisse aus ökologischem Anbau und naturnaher Haltung erzeugt.

Auf den saftigen Weiden sieht man die Kühe friedlich grasen und dann erblickt man etwas Wunderschönes. Die kleinen Kälbchen sind mit der Mutterkuh zusammen auf der Weide. Sie werden noch gesäugt und können mit der Herde zusammen aufwachsen. Rinder sind Herdentiere, sie brauchen Kontakt zu ihren Artgenossen. In jeder Herde bildet sich eine Rangordnung aus. Die Tiere kommunizieren auch untereinander über die Körpersprache und über Laute. Da sich die Tiere in den Herden oft schon lange kennen, bilden sich auch Freundschaften. Besonders erwähnenswert ist die muttergebundene Kälberaufzucht. In der Regel werden die Kälber nur wenige Tage nach der Geburt von der Mutterkuh getrennt – hier oben auf dem Michaelsberg dürfen die Kälber bei der Mutter bleiben und gehen mit der Herde zusammen auf die Weide. Hier dürfen die Kälber vom Euter der Mutterkuh trinken und später zusätzlich Gras und Heu fressen.
Glückliche Kühe - ein seltener Anblick der mich sehr gerührt und gefreut hat. Ein Dankeschön an die Familie Schäfer, die den Rindern ein artgerechtes Leben ermöglicht.

Hier oben auf dem Michaelsberg finden wir bewaldete Höhen, dazwischen ausgedehnte tiefgrüne Weiden, kunterbunt blühende Wiesen und Streuobstflächen – eine Bilderbuchlandschaft, die mich begeistert. Die historische Kulturlandschaft wurde 1978 als Landschaftsschutzgebiet und Teile davon als Naturdenkmal ausgewiesen. Hier oben wird die sogenannte Hudewaldbeweidung betrieben. Sie dient dem Naturschutz und der Landschaftspflege. Die Hudewaldbeweidung nennt man auch im Sprachgebrauch Waldweide – dies bezeichnet die Nutzung des Waldes als Weide für die Viehhaltung. Die Kühe – also die Angus Rinder fressen die Waldfrüchte, sowie Blätter und Zweige junger Bäumchen. Dadurch wird der Jungwuchs, die Verbuschung reduziert und die großen ausgewachsenen Bäume bekommen so mehr Licht und Platz zum Wachsen.

Aber auch die Streuobstwiesen dürfen die Rinder beweiden – sie pflücken sich die Äpfel von den Bäumen – ein wahrer Leckerbissen für die Tiere. Wenn man an den Weideflächen vorbei läuft und die Rinder sieht merkt man wie es einem selbst gut tut solch glückliche, zufriedene Kühe zu sehen.
Schon viele Male war ich hier oben und habe die ländliche Idylle genossen – es ist als tauche man für ein paar Stunden in eine Urlaubslandschaft im Allgäu ein. Die Natur und die Tiere strahlen eine wundervolle Ruhe aus, die ich gerne auf einem Bänkchen genieße.

Der Michaelsberg ist auch ein schöner Ausgangspunkt für Wanderungen. Erwähnenswert ist noch die historische Michaelskapelle, die man besichtigen kann, sie steht in unmittelbarer Nähe des Hofguts.

Mein heutiger Ausflug hat mir sehr gut gefallen – er war wie man so schön sagt ein wunderschöner Ausflugstag,  der mir noch lange in guter Erinnerung bleiben wird.

Wer einmal einen Tag hier verbringen möchte, dem kann ich einen kleinen Ausflug auf den Michaelsberg sehr empfehlen – hier oben kann man die herrliche Landschaft genießen, Bauernhoftiere sehen und in die landwirtschaftlichen Lebenswelten eintauchen.

Zu beachten wäre noch, die Sperrung der Himmelleiter – ob sie wieder frei begehbar ist, kann man sicherlich im Rathaus erfragen.

Autor:

Heide Böllinger aus Bad Friedrichshall

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