Fasnetsonntag in Stockheim
Wer am letzten Sonntag in den Gottesdienst in der Stockheimer St.Ulrichs-Kirche geht, muss zuerst ein närrisches Spalier durchschreiten, wo er mit einem zünftigen „Stock-heim!“ begrüßt wird.
Es ist „Fasnetssonntag“, und zum vierten Mal wird in Stockheim ein „Gottesdienst von und für Narren“ gefeiert. Rätschen, Rasseln und Schellen, die beim Einzug von „Mannes Rasselbande“ mit „Oh when the saints“ den Lärmpegel in die Höhe treiben, sorgen während der Messe für einen fröhlichen Klangteppich.
Die Lieder laden zum Schunkeln ein: religiöse Texte zu Operettenklängen oder Weinliedern im Walzerrhythmus. Pfarrer Oliver Westerhold hält seine Predigt in wohlgeformten Reimen, unterhaltsam und originell.
Die Aufforderung, seine Feinde zu lieben, ist allerdings selbst an Fastnacht nicht leicht umzusetzen.
„Wer hört, er soll die Feinde lieben,
dem ist die Spucke weggeblieben.“
Das weiß der Pfarrer natürlich auch und schiebt gleich hinterher:
„Bei Zahn um Zahn, das ist gewiss,
verlieren beide ihr Gebiss.“ Gelächter und Applaus!
Am Ende werden die Reime deftiger – und schwäbisch-alemannisch, weil’s netter klingt.
„Ist der Narr bloß hohl wie Brot,
kommt die Fasnet in große Not.“
Ausmarsch und ab zum Umtrunk – nach kräftigem Applaus für eine geniale Predigt und einen fröhlichen Gottesdienst!
Autor:Helga El-Kothany aus Brackenheim |
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