Garten
Was hilft gegen die Schnecken-Invasion?

Feuchtes, warmes Wetter ist Schnecken am liebsten, dann hauen sie auch im Gemüsebeet so richtig rein... | Foto: Bild von Ratfink1973 auf pixabay
  • Feuchtes, warmes Wetter ist Schnecken am liebsten, dann hauen sie auch im Gemüsebeet so richtig rein...
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Das bislang feuchte Jahr 2024 ist definitiv ein Schneckenjahr, sehr zum Leidwesen von allen, die Erdbeeren, Salat und Gemüse selbst ziehen. Mit der Klimakrise werden warme und feuchte Frühjahre immer häufiger werden, so dass wir uns auch auf mehr Schnecken einstellen müssen. Was also tun gegen die Schnecken-Invasion?

Schneckenabweisende Pflanzen wie Salbei, Kamille, Zitronenmelisse oder Knoblauch, Gehwegplatten rundum die Beete, Kalk oder Sägemehl vor den Beeten oder Bierfallen – das alles hält die Schnecken in normalen Jahren ganz gut ab. In Extremjahren wie diesem machen die bekannten Maßnahmen den Schnecken höchstens das Leben schwer, aber helfen nicht wirklich weiter.

Kombilösung: Absammeln, Schneckenzäune und Ablenkungsfütterungen

Derzeit hilft nur eine Kombination aus Absammeln, Schneckenzäune und Ablenkungsfütterungen. Am täglichen Absammeln rund um die Pflanzen kommt man nicht vorbei. Etwas einfacher hat es, wer Bretter im Garten verteilt, unter die sich die Schnecken tagsüber verkriechen können. Dann geht das schleimige Sammeln schneller von der Hand. Sind Hühner oder Laufenten im Garten, ist die „Entsorgung“ schnell gelöst. Wenn nicht hilft der „Export“ auf eine entfernte Wiese. Wirklich wirksam ist das Absammeln aber nur in Kombination mit Ablenkungsfütterungen. Dafür können bereits angenagte Salat- und Krautblättern oder erstes Fallobst herhalten. In einer etwas abgelegeneren Ecke des Gartens platziert, helfen sie die Schnecken von Salat, Kraut und anderem fernzuhalten. Ähnlich effektiv sind auch Schneckenzäune rund um die Beete.

Finger weg von Schneckenkorn

Wer Schneckenkorn einsetzt, tötet nicht nur Schnecken. Die giftigen Körnchen sind auch für Igel gefährlich. Die nützlichen Stacheltiere sind wie Schnecken jetzt im Sommer in unseren Gärten unterwegs. Igel selbst sind wichtige Vertilger vieler Schneckenarten, und – noch wichtiger – von Schneckeneiern. Auch Vögel, die mit Schneckenkorn vergiftete Tiere fressen, sind durch das Korn in Gefahr. Wer Kinder oder Enkel hat, verzichtet ohnehin auf Schneckenkorn. Zu groß ist die Gefahr, dass die Kleinen die farbigen Produkte mit Bonbons verwechseln.

Außerdem sind nicht alle Schnecken Schädlinge. Tigerschnegel und Weinbergschnecken fallen in der Regel nicht über unseren Salat her, sondern helfen sogar die Spanische Wegschnecke oder die Genetzte Ackerschnecke zu vertreiben, indem diese deren Eier fressen. Wer Schneckenkorn streut schädigt auch diese nützliche Schnecken und andere Bodenlebewesen.

Für Gärtnerinnen und Gärtner bleibt ein Trost: Nicht jedes Jahr ist ein Schneckenjahr, nächstes Jahr wird es bestimmt besser und die Ernte üppiger.

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